Verhandlung Siedler am Steinberg
Die Mieterinnen der Siedlung am Steinberg müssen sich wieder einer Verhandlung vor Gericht stellen! Wieder geht es um Duldung auf Modernisierung. Am 28. Tag des Monats Oktober, um 9:30 Uhr, im Zimmer 254, am Amtsgericht Wedding, Brunnenplatz1 in 13357 Berlin.
Unterstützen wir ihn durch zahlreiches Erscheinen im Gerichtssaal!
Das endet wohl nicht, so lange die Immobranche Geld und Anwälte hat – !!!!!!!
Untersützt die MieterInnen, die in ihrem Kampf mehr als beeindruckend sind, und die seit 9 Jahren kämpfen.
Die zu meist SeniorInnen von der Klein-Haus-Siedlung am Steinberg in Tegel halten schon über 1600 Tage ein Mahnwache vor dem Haus der im Dez. 2016 verstorbenen Mietrebellin Anni Lenz ab. Das will heißen jeden Tag Auf- und Abbau von Pavillion und Transparenten von 10 bis 18 Uhr und die SeniorInnen müssen mindestens zu 3 vor dem Haus sitzen, da natürlich eine Überwachung durch die Polizei stattfindet. Als ein Investor die Siedlung von der GSW kaufte und durch Modernisierungen die Miete explosionsartig ansteigen lassen wollte – teilweise von knapp 400 auf bis zu 1700 Euro fingen die MieterInnen sich an zu wehren und zogen vor Gericht.
Zum 93. Geburtstag, nachdem Oma Anni Lenz die Titelseite einer Tageszeitung mit einem kritischen Bericht über den neuen Vermieter vor dem Haus angebracht hatte wurde sie gekündigt. Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten um Mieterhöhungen, Modernisierungen und geplanten Grundgerissänderung konnte sogar vor dem Bundesgerichtshof ein Urteil erreicht werden , dass nicht alle angekündigten Modernisierungsmaßnahmen gedulden werden müssen.
Trotz zahlreicher positiver Entscheidungen vor Gericht lässt die Immobilienfirma nicht nach und klagt weiter. Bei einer Gerichtsverhandlung, und da sind immer mindestens 15 Seniorinnen mit dem berühmten Kennzeichen dem roten Schal vor Ort, drehte sich die Anwältin des jetzigen Eigentümers rum und sagte zu 90 jährigen: „Sie wissen schon, auch wenn sie hier wieder gewinnen, da fangen wir von vorne wieder an“.
Wie perfide mit SeniorInnen umgegangen wird, die unsere Großeltern sein könnten zeigt sich in dieser Aussage ganz deutlich. Eines zeigt dies ganz klar, die Windmühlen gegen die wir kämpfen sind riesig und der Wind bläst uns ständig eiskalt ins Gesicht, aber wir sind viele und könnten noch mehr sein. Gemeinsam in unserer Diversität unseres Seins und der Unterschiedlichkeit unserer Kämpfe können wir gemeinsam eine solidarische Stadt für Alle erhalten – Lasst uns weitermachen und die Kämpfe der Alten und Jungen als Vorbild nehmen!