Termin für Räumungsprozess gegen das Syndikat
+++Termin für Räumungsprozess gegen das Syndikat steht fest: 29. Oktober 2019 / 12:00 Uhr / Raum 126 / Landgericht Berlin (Tegeler Weg 17 – 21, Moabit) +++
Vormerken: Kundgebung am Tag der Gerichtsverhandlung vor dem Gericht und im Schillerkiez+++
Nach dem
anarcha-feministischen Hausprojekt Liebig34, hat das Syndikat als zweites, der akut bedrohten emanzipatorischen Projekte den Termin für die Gerichtsverhandlung bzgl. der Räumungsklage erhalten. Am 29. Oktober soll es nach dem Willen von Pears Global die richterliche Entscheidung geben, nach der dann irgendwann der 1. Räumungsversuch folgt.

Aber nach dem Willen von Pears Global sollte schon am 31. Januar 2018 die Schlüssel übergeben werden.
Syndikat vs. PearsGlobal – Zwei gehen rein, eine*r kommt raus
Wieso auch? Die letzten Monate seit der Kündigung hat sich die Haltung des Syndikats bestätigt, dass ihre Existenz und der Wunsch der Nachbar*innen und Freund*innen nach ihrem Verbleib weit mehr wiegt, als formale Besitzverhältnisse und Eigentumsinteressen anonymer Briefkastenkonstrukte. Auf der Habenseite stehen unzählige Solidaritätsbekundungen durch persönliche Gespräche, Briefe, E-Mails, Statements, Bilder, Transparente und Aktionen. Tausende Menschen haben für den Erhalt des Syndikats unterschrieben, auf Kundgebungen und Demonstrationen protestiert, Plakate geklebt, Transparente gemalt, Infostände betreut und so vieles mehr.
Auf der Gegenseite steht: Nichts. Seit der Kündigung, der Recherche und der Enttarnung des Pears-Netzwerks als einer der größten Immobilienkonstrukte Berlins, herrscht vollkommene Funkstille. Vertreter*innen von Pears Global, sei es am Kurfürstendamm in Berlin, oder in ihrem Briefkastenfirmensitz in Luxemburg verweigern sich beharrlich jeder Kommunikation, sei es mit dem Syndikat, mit Journalist*innen, oder Politiker*innen. Stattdessen geht ihre Anmaßung, über das grundlose Kündigen von Gewerbemietverträgen entscheiden zu wollen, wie die Kieze aussehen sollen und welche Gewerbe dort „reinpassen“ weiter, wie sich zuletzt beim Versuch gezeigt hat, unsere Nachbar*innen von La Battolab in der Okerstraße rauszuwerfen.
Zusammengefasst: Auf der einen Seite eine sympathische Kiezkneipe, mit rustikalem Charme, kollektiver Zusammenarbeit und solidarischem Grundgedanken, seit 33 Jahren tief in der Nachbarschaft verwurzelt und von vielen tausend Menschen dort gewollt. Auf der anderen Seite das „verdeckte Imperium“ (Tagesspiegel) der 3 sympathischen Mittelständler Pears, die auf gewachsene Kieze und soziale Strukturen “scheißen”, der Kiezkneipe durch ihren Gang in den kommunikativen Untergrund den “Mittelfinger” zeigen und für die unsere Existenz nur dafür gut ist, dass die nächste Jacht der 3 Brüder nochmal 10 Meter länger wird.
Räumungsandrohungen werden immer öfter und immer offensiver zurückgewiesen und dagegen Widerstand geleistet. Von Aylin Autonomia bis Oma Meyer widersetzen sich immer mehr Menschen, mit den jeweils eigenen Möglichkeiten und Mitteln, aber immer öfter in solidarischer Bezugnahme und gegenseitiger Solidarität. Und immer öfter wird klar, dass die Grenzen, die uns Eigentumsverhältnisse, Verträge und Gesetze aufzeigen wollen, vollkommen an unseren Bedürfnissen vorbei gehen und damit auch nicht länger als alleiniger Maßstab unseres Handels dienen können.
Deshalb: Jetzt erst Recht: #syndikatbleibt! Gemeinsam, solidarisch und zu den Kundgebungen gegen die drohende Verdrängung nach 33 Jahren kollektiver Kiezkultur von Unten.