Kundgebung / Mahnwache: Zählt Leerstand anstatt nur Menschen!! Habersaathstraße & Rotes Rathaus

Kundgebung / Mahnwache: Zählt Leerstand anstatt nur Menschen!! Habersaathstraße & Rotes Rathaus


Termin Details


22. Juni – 18 bis 23 Uhr

Habersaathstraße

Mit Musik- und Redebeiträgen sowie Küfa der A-Küche

 00 bis 13 Uhr des 23. Juni

Rotes Rathaus

Happening über Nacht mit Schlafsäcken und Transparenten

Während der ersten stadtweiten Zählung, der sogenannten „Nacht der Solidarität“ vom 29. auf den 30. Januar  2020, konnten knapp 2.000 Menschen ohne Obdach im öffentlichen Raum angetroffen werden. Die Zahlen waren ganz klar eine „verzerrte Momentaufnahme“ und Menschen in der sogenannten „verdeckten“ Obdachlosigkeit (Übernachten bei Freunden etc.) können kaum wahrgenommen und damit gezählt werden. Zuvor basierten die Zahlen nur auf Schätzungen – die lagen immer zwischen 6000 und 10.000.

Trotz der gesammelten Daten, deren Auswertung, Strategiekonferenzen und Überprüfung welche Hilfsangebote vor Ort verbessert werden müssen, hat sich die Situation von Obdach- und Wohnungslosen Menschen mit- und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte eher verschlechtert, da die Situation um die Sars-Infektion kaum einberechnet wurde und weiterhin zwangsgeräumt wurde.

Eine Zählung von Leerstand als Pendant zur Bestandsaufnahme von Menschen ohne Obdach ist zwingend nötig um Handeln zu können. Eine Leerstands-Aufnahme könnte über ausliegende Leerstandsformulare in Stadtteil- und Kiezläden erfolgen, denn die Kiezbewohner*innen wissen am Besten, was in der Nachbarschaft los ist.

Denn es stehen tausende Wohnungen in Berlin teilweise seit vielen Jahren leer, obwohl es kein Leerstandskataster gibt liegen die offizielle Leerstandsquote für 2020 laut Statistik nur bei 0,9 %. Dauerhafter Leerstand von Wohnräumen gilt zwar als Zweckentfremdung und ist strafbar, aber es gibt zahlreiche Möglichkeiten dies zu umgehen. Leerstand von unter Modernisierungsvorbehalt stehendem Wohnraum, Streitigkeiten um Wohnraum vor Gericht, Wohnungen, die teils absichtlich zerstört werden und als nicht bewohnbar gelten zählen nicht als Zweckentfremdung. Leerstehende Bürotürme, AirBnB Wohnungen, Dritt- und Viert-Wohnungen sind unserer Meinung nach Leerstand, der den Menschen zur Verfügung gestellt werden muss, die ihn benötigen. Auch die Berliner Landeseigenen Wohnungsbauunternehmen sind kein Vorbild und spekulieren mit Wohnraum.

Nur die aktuellen BewohnerInnen und die Initiative Leerstand Hab-ich-saath zeigen, wie mit spekulativem Leerstand vorbildhaft aktiv umzugehen ist und was Solidarität bedeutet.

 WIR SAGEN; DASS EINE WIRKLICHE SOLIDARITÄT NUR ÜBER HANDELN MÖGLICH IST, DENN STATISTIKEN BRINGEN KEIN ZUHAUSE!

Gebt wohnungslosen Menschen mit- und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, ein bedingungsloses Zuhause!.

Englisch:

During Berlin’s first city-wide census of people without shelter, the so-called ‘Night of Solidarity’, from 29 to 30 January 2020, almost 2,000 people were counted that were roughing it in public spaces. The numbers clearly reflect a distorted image. People experiencing ‘hidden’ homelessness (sleeping over at friends’ houses etc.) are scarcely
visible and are therefore not counted. Previously, figures were only based on estimates ranging from between 6,000 and 10,000.

Despite the data collected on that night – the evaluation, strategic discussion, and review of which should help offers for people without shelter to be improved locally – the situation of homeless people with and without migration or flight history has indeed worsened, as the
situation around COVID-19 infections was hardly taken into account, and evictions continued unabated.

It is absolutely necessary that an inventory of vacant buildings is made in
parallel to the census of people without shelter in order to be able to
adequately act. An inventory of vacancies could be carried out by compiling and leaving vacancy survey forms in community locations and
neighbourhood venues – because local residents know best what is going
on in the neighbourhood.

Thousands of flats in Berlin have been vacant for many years. But because there is no vacancy register, the official vacancy rate for 2020 is only 0.9%. Permanent vacancy of residential space is considered wrongful use and is punishable by law, but there are numerous ways to get around this. Vacant housing that is subject to modernisation, disputes over housing in court, and flats that are deliberately destroyed and deemed uninhabitable do not count as being wrongfully used. Vacant office towers, AirBnB flats, and the ownership of a third and fourth flat for private use are, in our opinion, to be considered as vacant space that must be made available to those
who need it urgently. Berlin’s state-owned housing companies are also not a role model and speculate with housing.

Only local residents and the initiative Leerstand Hab-ich-saath can show how to actively deal with speculative vacancies in an
exemplary way and demonstrate what solidarity means.

WE SAY THAT REAL SOLIDARITY IS ONLY POSSIBLE THROUGH ACTION, BECAUSE STATISTICS DO NOT PROVIDE HOUSING!

Provide homeless people with and without migration and refugee backgrounds – regardless of their residency status – with unconditional
housing!

 

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