Ausstellung neuen Prater Galerie: “gegenarchive: wer bleibt wo” – Umbrüche in Ost-Berlin seit der Wendezeit
Künstler:innen aus Berlin erforschen Umbrüche in Ost-Berlin seit der Wendezeit
20. November 2021–30. Januar 2022
Wanda Dubrau | Mascha Fehse & Valentina Karga | Pantea Lachin | Jinran Ha & Johanna Käthe Michel | Angelika Nguyen Nguyễn Phương Thanh | Andrea Pichl | Phạm Minh Đức | Karla Sachse | Daniele Tognozzi
Adresse: ACUD MACHT NEU, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin
Eröffnung: 19. November 2021, 18–21 Uhr, ab 19.30 Uhr mit einer Performance von Nguyễn + Transitory
Öffnungszeiten: Mi–So, 12–19 Uhr
Pressevorbesichtigung: Freitag, den 19. November 2021, 11 Uhr
Anmeldung: Bis 18. November 2021 an a.zdunek@kunstundhelden.de
Website der Prater Galerie: https://pratergalerie.de/de/
“gegenarchive: wer bleibt wo” ist die erste Ausstellung der kommunalen Prater Galerie nach 14 Jahren. Der Prater ist seit 1852 ein Ort für Kultur, Kunst und lebendigen Austausch unterschiedlicher Szenen, inklusive Ausstellungen zeitgenössischer Kunst von 1967 bis 2007. Derzeit wird die Wiedereröffnung nach der Sanierung vorbereitet. Solange die Bauarbeiten anhalten, ist die Prater Galerie zu Gast in anderen kulturellen Einrichtungen und Orten in Berlin: die Ausstellung gegenarchive: wer bleibt wo in der ACUD Galerie. Sie wurde von Sonja Hornung organisiert und von Lena Johanna Reisner kuratorisch begleitet.
gegenarchive: wer bleibt wo zu Gast bei ACUD MACHT NEU
Die erste Ausstellung der Prater Galerie erkundet das urbane Umfeld und stellt sich der Frage: Was bedeutet es, wenn eine kommu- nale Galerie nach mehr als zehnjähriger Pause in einer der gentrifiziertesten Gegenden des einstigen Ost-Berlins wiedereröffnet?
In Berlin lebende Künstler:innen aus drei Generationen erforschen dazu den Kiez und die weitere Ost-Berliner Umgebung. Sie lenken den Blick auf oftmals vergessene, übersehene oder verdrängte Ereignisse, Erfahrungen und Erzählungen, die den Stadtraum und das Leben der Menschen seit den Jahren vor dem Mauerfall und bis in unsere heutige Zeit hinein prägen. gegenarchive: wer bleibt wo untersucht städtische Wandlungen und Brüche und betrachtet die Stadt als ein lebendiges Archiv, in das unzählige struk- turelle und alltägliche Handlungen und Zuweisungen eingeschrieben werden. Sie lässt Stimmen zu Wort kommen, die sich gegen das dominante Archiv auflehnen und an städtischen Räumen festhalten, die sich dem gängigen Gentrifizierungs-Kodex von „teuer, elitär, weiß“ widersetzen.
Die Ausstellung soll – ergänzt durch ein Rahmenprogramm – dazu beitragen, Gespräche, Vorstellungen und Konstellationen von urbanen Aktivismen zu verschieben und zu konsolidieren. Zu der Frage „Wem gehört die Stadt?“ gesellt sich eine weitere: „…und wer kümmert sich um sie?“
Zwischen dem Erinnern, dem Festhalten und der Weitervernetzung
Die Künstler:innen weisen mit ihren Werken auch auf persönliche Erfahrungen mit städtischen Verdrängungsprozessen hin, wie etwa „Lücken lesen“ von Karla Sachse, die seit Langem in Prenzlauer Berg lebt und arbeitet. Die ACUD Galerie wird bei Sachses Werk zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen „Lesereise“ entlang der Kastanienallee und angrenzender Straßen: Die Künstlerin hat sie- ben leere Bilderrahmen an sieben Orten im Stadtraum platziert, die für sie bedeutsam waren und sind. Sieben Rahmen, bestückt mit Büchern aus Text- und Fotomaterial zu diesen besonderen Orten im Ausstellungsraum Iaden die Besucher:innen ein, vor Ort Lücken zu lesen und darüber nachzudenken: Was geschieht, wenn die letzten Lücken in unseren Straßen geschlossen werden? Welcher Gewinn, wieviel Verlust ist damit verbunden? Werden Gesetzeslücken gebraucht um Freiräume der Stadt zu erhalten?
Während der Ausstellungslaufzeit wird das Kieztreffen Pankow, das sich gegen Verdrängung und Aufwertung in der Nachbarschaft organisiert, die Galerie als Treffpunkt nutzen. Hier finden Vernetzung und Informationsaustausch rund um das kommunale Vor- kaufsrecht, Eigenbedarfskündigungen, Leerstand oder dem Wegfall kommunaler Förderungen des Sozialwohnungsbestands im Bezirk statt.
Nach 1990: Die ersten Mietsteigerungen in Ost-Berlin
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist die Zeit der extremen Unsicherheit in Ostdeutschland nach dem Mauerfall, von der auch ehemalige Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam, aber auch aus Angola, Kuba und Mosambik stark betroffen waren. Dabei kommt auch das noch heute brandaktuelle Thema der Mietsteigerungen zur Sprache: Noch bevor DDR-Bürger:innen nach der Wende mit Arbeitslosigkeit und steigenden Mieten zu kämpfen hatten, sahen sich ehemalige Vertragsarbeiter:innen in ihren Wohnheimen mit starken Mietsteigerungen konfrontiert. Prekäre Lebensverhältnisse, Alltags- und struktureller Rassismus gegen diese Gruppen gingen miteinander Hand in Hand. Als Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung findet ein Talk und eine Filmaufführung mit Hoài Thu Loos und Aymi Trần vom soziokulturellen Bildungszentrum Vinaphunu statt, die 1991 von ehemaligen Vertragsarbeiterinnen zur gegenseitigen Unterstützung im Zusammenhang von erlebter Ausgrenzung und Rassismus in Prenzlauer Berg gegründet wurde.
Das Berliner Künstlerinnen-Duo Jinran Ha und Johanna Käthe Michel nimmt einen spezifischen Ort unter die Lupe, an dem auch noch heute die Auswirkungen des einstigen Vertragsarbeiter:innen-Abkommens zwischen der DDR und Staaten wie Vietnam nach- hallen: Das Nagelstudio als Kleingewerbe ermöglichte es vielen Ex-Vertragsarbeiter:nnen in den Umbruchszeiten nach 1990 ihren Lebensunterhalt zu sichern. Bei der digitalen Arbeit „Dialogue of the Objects / Komische Fragmente“ können industriell gefertigte Objekte, die in Nagelstudios verwendet werden, auf einmal sprechen. Sie chatten miteinander unbefangen auf Vietnamesisch, Deutsch, und Englisch und verstricken sich in rassistischen Vorurteilen und sexistischen Rollenzuschreibungen. Die Künstlerinnen werfen dabei direkte Fragen nach Zugehörigkeit und Raum auf: Welche Menschen werden in welchen städtischen Räumen in wel- cher Rolle Willkommen geheißen und warum? In einer zweiten digitalen Arbeit mit dem Titel „Manicure Conference Modellage“ lässt das Künstlerinnenduo die Besucher:innen selbst aktiv werden, indem sie Möbel im Raum des Nagelstudios manövrieren und eine neue Sitzordnung anlegen lassen – diesmal nach solidarischen Prinzipien.
Begleitprogramm
Fr., 19.11.2021, 18–21 Uhr | Vernissage | mit einer Performance von Nguyễn + Transitory ab 19:30h
So. 21.11.2021, 15–16 Uhr | Ausstellungsführung
Sa. 27.11.2021, 14–16 Uhr | Talk und Filmaufführung | mit Hoài Thu Loos und Aymi Trần | Vinaphunu, Schönfließerstr. 7, 10439 Berlin
Sa. 27.11.2021, 17–19 Uhr | Offene Kiezrunde | mit Kieztreffen Pankow
Sa. 04.12.2021, 14–16 Uhr | Lücken Lesen | Stadtführung | von Karla Sachse
Sa. 15.01.2022, 18–20:30 Uhr | Viet Duc Geschichten | Kurzfilmscreening und Diskussion | mit den Filmemacher*innen Duc Ngo Ngoc, Trang Nguyen u.a. | Moderation: Angelika Nguyen
Sa. 22.01.2022, 15–17 Uhr | Die Orte leben | Performance, Gespräch, Fest | von Wanda Dubrau
Sa. 29.01.2022, 15–16 Uhr | Ausstellungsführung
Sa. 29.01.2022, 17–19 Uhr | Offene Kiezrunde | mit Kieztreffen Pankow
So. 30.01.2022, ab 15 Uhr | Finissage | mit einer Performance von Phạm Minh Đức und Kerstin Möller
Die Prater Galerie ist eine kommunale Einrichtung des Fachbereichs Kunst und Kultur des Bezirksamts Pankow von Berlin. Sie wird von Lena Prents geleitet.
Adresse: Prater Galerie, Kastanienallee 7-9, 10435 Berlin
Die Ausstellung „gegenarchive: wer bleibt wo“ wird von der LOTTO-Stiftung und aus Mitteln des Ausstellungsfonds für die Kommunalen Galerien der Berliner Bezirke gefördert.
Wanda Dubrau | Mascha Fehse & Valentina Karga | Pantea Lachin | Jinran Ha & Johanna Käthe Michel | Angelika Nguyen | Nguyễn Phương Thanh | Andrea Pichl | Phạm Minh Đức | Karla Sachse | Daniele Tognozzi With contributions from: hausgemeinschaft k12 – hirschhof | Nguyễn + Transitory | Kerstin Möller | Aymi Trần – Vinaphunu | Jochen Wisotzki et al.An exhibition of Prater Galerie hosted by ACUD Galerie | Veteranenstr. 21, 10119 BerlinVernissage: 19/11/21, 6– 9pm | with a performance from 7:30pm by Nguyễn + TransitoryOpening hours: Weds–Sun, 12–19pmgegen\archive: wer bleibt wo addresses the post-socialist city as a living archive, one that materially registers countless structural and everyday acts, affecting what – and who – belongs where. The exhibition moves between the traces, gaps, and silences in East Berlin and beyond left by the legacies of state socialist property structures, the GDR-Vietnam ‘contract worker’ Treaty, and decades of capitalist-neoliberal transformation and rupture. Three generations of exhibiting artists draw on aesthetic and (counter)-archival practices at work within and beyond the dominant urban archive – practices that may involve gathering, mapping, documenting, mourning loss, intervening, disseminating, or simply claiming space and holding it.The exhibited works are accountable to resilient networks and economies of mutual support that do not necessarily overlap, are not only local, and that challenge the relationship between centre and periphery. Through this, gegen\archive: wer bleibt wo hopes to contribute towards shifting and consolidating conversations, constellations, and imaginaries of urban activisms. The question “Who does the city belong to?” is expanded by a further question: “…and who takes care of it?”EventsFri, 19/11/2021, 6–9pm | Vernissage | with a performance by Nguyễn + Transitory from 19:30hSun, 21/11/2021, 3–4pm | Exhibition tourSat, 27/11/2021, 2–4pm | Talk and film screening | with Hoài Thu Loos and Aymi Trần | Vinaphunu, Schönfließerstr. 7, 10439 BerlinSat, 27/11/2021, 5–7pm | Open neighbourhood meeting | with Kieztreffen PankowSat, 04/12/2021, 2–4pm | Lücken Lesen | Urban walk | by Karla SachseSat, 15/01/2022, 6–8:30pm | Viet Duc Geschichten | Short film screening and discussion | with filmmakers Duc Ngo Ngoc, Trang Nguyen a.o. | Moderation: Angelika NguyenSat, 22/01/2022, 3–5pm | Die Orte leben | Performance, conversation, festival | by Wanda DubrauSat, 29/01/2022, 3–4pm | Exhibition tourSat, 29/01/2022, 5–7pm | Open neighbourhood meeting | with Kieztreffen PankowSun, 30/01/2022, from 3pm | Finissage | with a performance by Phạm Minh Đức and Kerstin MöllerPrater Galerie is a municipal institution of the Department of Art and Culture, Office for Further Education and Culture of the Municipal Office of Pankow in Berlin. It is led by Lena Prents.
chống lại\lưu trữ: ai ở lại đâu
Wanda Dubrau | Mascha Fehse & Valentina Karga | Pantea Lachin | Jinran Ha & Johanna Käthe Michel | Angelika Nguyen | Nguyễn Phương Thanh | Andrea Pichl | Phạm Minh Đức | Karla Sachse | Daniele Tognozzi
Với đóng góp của: hausgemeinschaft k12 – hirschhof | Nguyễn + Transitory | Kerstin Möller | Aymi Trần – Vinaphunu | Jochen Wisotzki u.a.
Triển lãm của phòng tranh Prater là khách tại ACUD Galerie | Veteranenstr. 21, 10119 Berlin
Khai mạc triển lãm: 18–21 giờ, 19.11.21 | với một biểu diễn của Nguyễn + Transitory từ 19:30
Giờ mở cửa: thứ tư-Chủ Nhật 12–19 giờ
chống lại\lưu trữ: ai ở lại đâu đàm luận về thành phố hậu chủ nghĩa xã hội như là một kho lưu trữ sinh động ghi nhận một cách vật thể vô số những hành động thuộc về cấu trúc và thường nhật tác động đến ai và cái gì thuộc về đâu. Theo những dấu vết để lại: triển lãm này chuyển động giữa những không gian và sự im lặng, chúng là một di sản thuộc về cấu trúc của một nhà nước xã hội chủ nghĩa, của hợp đồng có những công nhân hợp tác lao động theo hợp đồng giữa Cộng hoà Dân chủ Đức và Cộng hoà Xã hội chủ nghĩa Việt Nam và hàng thập kỷ đổi thay cấu trúc theo hướng tư bản – tân chủ nghĩa tự do. Các nghệ sỹ của ba thế hệ đã dựa vào những cách thực hành mỹ học và (chống lại) lưu trữ trong và ngoài kho lưu trữ mà chủ yếu là đô thị hoá. Triển lãm dưới các hình thức như sưu tầm, vẽ sơ đồ, ghi tài liệu, nỗi buồn thương và can thiệp, sự gây chú ý hoặc đơn giản là sự đòi hỏi những không gian và sự bám chắc lấy chúng.
Những tác phẩm triển lãm hình thành trong sự kết nối của mạng và kinh tế dưới sự ủng hộ tương tác mà không nhất thiết phải chồng chéo lên nhau, không chỉ địa phương và thảo luận về mối quan hệ giữa trung tâm và ngoại vi. Với bộ sưu tập của những tác phẩm này, chống lại\lưu trữ:ai ở lại đâu đóng góp bằng cách xê dịch và chỉnh lý những cuộc đàm thoại, những ý tưởng, những hoạt động đô thị. Với câu hỏi “Thành phố thuộc về ai?” thì gắn liền với một câu hỏi tiếp: “Ai chăm sóc nó?”
Danh sách các sự kiện
Thứ sáu 19.11.2021, 18–21giờ | Khai mạc | với Jinran Ha & Johanna Käthe Michel biểu diễn từ 19:30
Chủ Nhật 21.11.2021, 15–16 giờ | Tham quan triển lãm với hướng dẫn
Thứ bẩy 27.11.2021, 14–16 giờ | Đàm thoại và buổi chiếu phim | với Hoài Thu Loos + Aymi Trần | Vinaphunu, Schönfließerstr. 7, 10439 Berlin
Thứ bẩy 27.11.2021, 17–19 giờ | Vòng xóm mở | với Hội Kieztreffen Pankow
Thứ bẩy 04.12.2021, 14–16 giờ | Đọc khoảng trống | Tham quan thành phố | của Karla Sachse
Thứ bẩy 15.01.2022, 18-20:30 giờ | Truyện Đức-Việt | Buổi chiếu phim ngắn và tranh luận | với những nhà sản xuất phim Duc Ngo Ngoc, Trang Nguyễn và những người khác | dẫn chương trình: Angelika Nguyen
Thứ bẩy. 22.01.2022, 15–17 giờ | Những nơi đang sống | Biểu diễn, đàm thoại, liên hoan | của Wanda Dubrau
Thứ bẩy. 29.01.2022, 15–16 giờ | Tham quan triển lãm với hướng dẫn
Thứ bẩy. 29.01.2022, 17–19 giờ | Vòng gặp gỡ trong xóm mở | với Hội Kieztreffen Pankow
So. 30.01.2022, từ 15 giờ | Kết thúc triển lãm | với một biểu diễn của Phạm Minh Đức + Kerstin Möller
Theo quy định, các sự kiẹˆn đòi hỏi phải đăng ký. Các chi tiết để đăng ký, ngoˆn ngữ/phieˆn dịch ghé tai trong buổi sự kiẹˆn, các biẹˆn pháp phòng chống COVID-19 và moˆ tả sự kiẹˆn hãy xem: pratergalerie.de/en/prater-galerie/
Chống lại\lưu trữ:ai ở lại đâu là triển lãm đầu tiên của phòng tranh cộng đồng Prater từ 14 năm nay. Từ 1853, Prater là một nơi dành cho văn hoá, nghệ thuật và sự trao đổi sống động với nhiều quang cảnh khác nhau, bao gồm những triển lãm đương đại từ 1967 đến 2007. Hiện tại, việc mở lại đang được chuẩn bị cho khi sửa chữa xong. Trong thời gian xây dựng thì phòng tranh Prater sẽ là khách tại những cơ sở, địa điểm văn hoá khác nhau tại Berlin. là đề án triển lãm đầu tiên của phòng tranh Prater mới. Triển lãm chống lại\lưu trữ:ai ở lại đâu là khách tại ACUD Galerie. Triển lãm này được Sonja Hornung tổ chức với sự tư vấn phụ trách triển lãm của Lena Johanna Reisner.
Phòng tranh Prater là một cơ sở cộng đồng của phần truyên về Nghệ thuật và Văn hoá của Quận Pankow Berlin trong Sở Giáo dục thêm và Văn hoá. Chủ nhiệm là Lena Prents.