Trailerpark wird Montag nicht polizeilich geräumt
Eigentlich wollte Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Schäfer am Montag den Trailerpark am Wiesenweg in Karlshorst räumen lassen. Doch jetzt kommt es anders.
Der Trailerpark in Berlin-Lichtenberg wird am Montag nicht von der Polizei geräumt. Bezirksbürgermeister Martin Schäfer (CDU) bestätigte am Sonntag der rbb24 Abendschau, dass eine angekündigte Räumung verschoben worden sei. Die Polizei weigere sich, diese zu unterstützen. Die Gründe hierfür kenne Schäfer nicht. “Ich bedauere es sehr […] Ich kann aber nun meine Kolleginnen und Kollegen nicht ohne Polizeischutz diese Aktion vornehmen lassen”, so Schäfer im einem rbb-Interview weiter.
Dies ist offenbar die Reaktion auf ein Schreiben von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) an den Bezirk Lichtenberg, dass dem rbb vorliegt. Darin appelliert sie an den Bezirksbürgermeister, den Leerzug des Trailerparks nur schrittweise vorzunehmen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Trailerparks seien in Sorge, nach der Räumung des Grundstücks ohne Bleibe dazustehen, so die Sozialsenatorin in dem Papier. Von einer schrittweisen Räumung des Wohnwagen- und Container-Areals erhoffe sich Kiziltepe, dass den Menschen passgenaue Angebote unterbreitet werden könnten. Ihr gehe es dabei auch um Lösungen, um wohnungslose Menschen mit Haustieren unterzubringen. Es müsse vermieden werden, dass Bewohnerinnen und Bewohner in der Kältehilfe landeten, die bereits sehr stark ausgelastet sei.
Schäfer verwundert über Polizei
“Ich habe natürlich jetzt auch meine Fragen an den Senat. Die werde ich auch stellen, warum wir diese polizeiliche Unterstützung nicht bekommen”, betonte der Bezirksbürgermeister gegenüber dem rbb.
Der Bezirk Lichtenberg hatte zuletzt angekündigt, dass für die Bewohner des Trailerparks eine neue Unterkunft bereitstehe. Ab Montag könnten sie laut Bezirksbürgermeister Martin Schaefer die Obdachlosenunterkunft in der Paul-Gesche-Straße beziehen. Schaefer ging zuletzt davon aus, dass noch bis zu 70 Menschen in dem Trailerpark wohnen.
Der Bezirk hatte angeordnet, dass die Bewohner das Areal bis Mitternacht verlassen müssen. Schäfer geht davon aus, dass noch bis zu 70 Menschen in Containern und Wohnwagen in dem Trailerpark leben- ohne Strom, Heizung und Wasser. Sie hatten illegal Stromanschlüsse genutzt, die Hygieneverhältnisse auf dem Gelände verschlechterten sich immer mehr.
Sendung: rbb24 Abendschau, 19.11.2023, 19:30 Uhr
zitiert aus … Quelle … rbb24.de
Wir solidarisieren uns mit den Wohnenden des Trailerparks auf dem Gelände im Hönower Wiesenweg 24/2 Berlin Lichtenberg, freuen uns über die Absage der Räumung und fordern den Senat & den Bezirk auf dass dieses Gelände als “Safe Place” (solche Plätze wurden schon lange versprochen) für Alternativ- Selbstverwaltet Lebende Menschen gesichert wird. Wir fordern weiterhin, dass der Bezirk mit Unterstützung durch den Senat Hygienangebote sowie Stromanschlüsse schafft um den Menschen dort zu ermöglichen ihr Leben im Trailerpark menschenwürdig gestalten zu können.