Das Ringen der Kleinparteien im erneuten Wahlkampf
Der zweite Wahlkampf nach weniger als zwei Jahren ist eine Herausforderung für alle Parteien in Berlin. Doch während die einen um die Anzahl der Sitze kämpfen, bangen vor allem neue und kleine Parteien um ihre Existenzgrundlage.
Auch andere Parteien, wie die Piraten oder die Mieterpartei, haben mit den fehlenden Ressourcen zu kämpfen. Alte Wahlplakate müssen recycelt und strategisch verteilt werden. So versuchen die Piraten ihre verbliebenen Plakate laut dem Politischen Geschäftsführer Franz-Josef Schmitt gezielt in den Wahlkreisen aufzuhängen, in denen sie sich den größten Zuspruch erhoffen – insofern sie dort freiwillige Helfer finden. „Die Beteiligung an den Wahlvorbereitungen ist kleiner als sonst“, so Schmitt. Viele Mitglieder seien frustriert, fühlten sich gegängelt.
Die Lösung: ein gemeinsamer Wahlkampf. Die Piraten, die Mieterpartei und die Bergpartei haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam für ihre Pläne zu werben. In Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow teilen sie sich sogar die Listenplätze. „Unser Kapital ist unser Enthusiasmus“, erklärt Nicole Lindner von der Mieterpartei. Der sei ideologisch zwar höher zu werten, mehr Sichtbarkeit verschaffe dieser Enthusiasmus ihnen allerdings nicht. Auf Plakaten und in den Medien dominierten die großen Parteien, kritisiert Lindner. Währenddessen versuchen die Kleinparteien, dem Winterwetter zu trotzen und in den Straßen Präsenz zu zeigen. Der Zeitpunkt hierfür sei jedoch denkbar ungünstig.