Rapper flext Bügel gegen Obdachlose ab

Der Hamburger Rapper Disarstar kritisiert in einem Video obdachlosenfeindliche Architektur auf St. Pauli – und legt selbst Hand an.

Mit den obdachlosenfeindlichen Metallbügeln macht Disarstar kurzen Prozess: Binnen Minuten sind sie mithilfe einer Flex von der Sitzfläche neben dem Empire-Riverside-Hotel an der Davidstraße auf St. Pauli demontiert. Im Handumdrehen bereitet der Rapper mit Polstern, Kissen und einer Decke ein notdürftiges Bett und sprüht die Worte „Nicht mal das Mindeste“ auf den Beton.

Das Video davon hat Disarstar am Sonntag auf seinem Youtubekanal veröffentlicht. Zu der Aktion verliest er einen Text, in dem er den Umgang mit Obdachlosen kritisiert.

„Ich wohne seit über 10 Jahren auf St. Pauli und beobachte alleine nur in dieser Zeit die massive investoren- und touristenfreundliche Aufschickung des Stadtteils, die den Obdachlosen immer weniger Platz einräumt“, sagt er.

 

Mit anstrengender Musik sollten sie von Bahnhöfen vertrieben und mit „Bügeln und anderen Schikanen“ von Liegeflächen ferngehalten werden: „Natürlich geht es hier nicht um die lösungsorientierte Auseinandersetzung mit einem Problem, es geht einzig und allein um Verdrängung und Vertreibung aus den Augen, aus dem Sinn. Man gönnt den Obdachlosen nicht mal den Dreck unter ihren Fingernägeln.“

Das benachbarte Empire-Riverside-Hotel, zu dem die Sitzfläche gehört, wollte sich auf Hinz&Kunzt-Nachfrage nicht zu der Aktion äußern. Laut Polizei ist bis Montagnachmittag keine Strafanzeige gegen den Rapper eingegangen.

Zehn Beispiele für obdachlosenfeindliche Architektur in Hamburg
HOSTILE DESIGN

Zehn Beispiele für obdachlosenfeindliche Architektur in Hamburg

Metallbügel, Blumenkübel, Sprinkleranlagen: Obdachlose werden in Hamburg auf unterschiedliche Arten von Bänken und anderen Orten ferngehalten. Zehn Beispiele.

zitiert aus … Quelle … Hinz & Kunzt

Wir finden es großartig dass sich Menschen wie der Hamburger Rapper Disarstar gegen Obdachlosigkeit und vor allem gegen die menschenfeindliche devensive Architektur einsetzen, die Menschen, die kein Zuhause haben gentrifizieren! Der Satz: „Deutschland ist so reich, das niemand auf der Strasse leben müsste, bekommt nun eine ganz andere Bedeutung.“ Denn obwohl Deutschland wirtschaftlich so reich ist, wird eher an einer Architektur gearbeitet und dafür Geld ausgegeben die Obdachlose unsichtbar gemacht wird  als Präventiv einzugreifen um Obdachlosigkeit zu verhindern.

Was sollen Obdachlose machen, die keine eigene Wohnung erhalten. Machen sich die Städte und Kommunen, die solche Architektur einsetzen der Menschenrechtsverletzung schuldig?

Wieder hat die Kältehilfe-Saison angefangen, ohne dass sich grundlegend an der Situation von Obdachlosen etwas geändert hat.

Wir fordern die Städte und Kommunen auf nicht nur sofort im Bezug auf defensive Architektur umzudenken, sondern das Entfernen jeglicher Trenner an den Bänken, die zur Verhinderung des Liegens dienen. Schämt euch – defensive Architektur ist Menschenfeindlich!!!

Unter dem  #defensivearchitecture sind viele Bilder zu finden, die ein Städtedesign zeigen, was nicht für Menschen gemacht ist, sondern deutlich macht, wie perfide Wenige mit Vielen umgehen.

Die Vertreibung von „unliebsamen“ Menschen gab es schon in den 30-iger Jahren.

 

 

 

 

 

 

Das könnte dich auch interessieren …