Fall des durch Cops geprügelten Obdachlosen ein Auftrag für den Polizeibeauftragten???

Es gibt ihn wirk­lich – den Poli­zei­be­auf­trag­ten, zukünf­ti­ge Anlauf­stel­le für Betrof­fe­ne von Poli­zei­ge­walt, Ermitt­lungs­in­stanz bei behör­den­in­ter­nen Pro­ble­men und Gesicht einer Ent­wick­lung hin zu mehr poli­ti­scher Kon­trol­le der Exe­ku­ti­ve. Am Don­ners­tag hat das Abge­ord­ne­ten­haus Alex­an­der Oer­ke in die neu geschaf­fe­ne Posi­ti­on gewählt. Damit wird ein Pro­jekt zur Rea­li­tät, das bereits 2016 sei­nen Anfang nahm und maß­geb­lich von der Ber­li­ner Lin­ken vor­an­ge­trie­ben wurde.

Noch ist viel zu tun, bevor Oer­ke los­le­gen kann. Mitarbeiter*innen müss­ten ein­ge­stellt, eine Home­page gebaut, Kon­takt­mög­lich­kei­ten geschaf­fen wer­den, so Schra­der. Einen trau­ri­gen Ermitt­lungs­an­lass gibt es hin­ge­gen bereits: Seit Anfang Juni ist bekannt, dass ein obdach­lo­ser Mann am 27. April gestor­ben ist – eine Woche nach­dem er im Trep­tow-Köpe­ni­cker Orts­teil Nie­der­schö­ne­wei­de bei einem Poli­zei­ein­satz ver­letzt wor­den war.

Die Poli­zei stellt das Gesche­hen vom 20. April in einer Pres­se­mit­tei­lung als Selbst­ver­tei­di­gung dar. Wegen Haus­frie­dens­bruch geru­fen, hät­ten die Beamt*innen den 39-jäh­ri­gen Obdach­lo­sen M. und zwei wei­te­re Män­ner in einem Trep­pen­haus eines Wohn­hau­ses an der Brü­cken­stra­ße auf­ge­for­dert zu gehen. M. soll als Reak­ti­on eine Glas­fla­sche gewor­fen und sich gewei­gert haben, das Haus zu ver­las­sen. Die Poli­zei habe Pfef­fer­spray ange­wen­det, wor­auf­hin M. Atem­pro­ble­me bekom­men habe und ohn­mäch­tig gewor­den sei. Nach sofor­ti­ger Reani­ma­ti­on sei er in ein Kran­ken­haus gebracht worden.

Aktivistin*innen erzäh­len die Geschich­te etwas anders. Nico­le Lind­ner ist im Woh­nungs­lo­sen­par­la­ment aktiv, kann­te M. von einer frü­he­ren Kund­ge­bung und ist jetzt in Kon­takt mit den zwei Män­nern, die den Poli­zei­ein­satz bezeugt haben. Nach deren Aus­sa­gen hät­te sich M. zwar nach »unsanf­tem Auf­we­cken« durch die Poli­zei gewei­gert, sei­nen Schlaf­platz zu ver­las­sen, er sei aber mit­nich­ten aggres­siv gewor­den. Die Polizist*innen hät­ten den­noch auf ihn ein­ge­prü­gelt, sagt Lind­ner zu »nd«. Sie ver­mu­tet, dass der geh­be­ein­träch­ti­ge M. ein­fach nicht so schnell auf­ste­hen konn­te wie sei­ne bei­den Freun­de. »Ich fin­de es beschis­sen, wie mit Men­schen umge­gan­gen wird, die kein Zuhau­se haben«, sagt Lind­ner. Und selbst wenn sich M. gegen die Räu­mung gewehrt hät­te: »Das ist doch kein Grund, auf jeman­den ein­zu­schla­gen.« Sie erin­nert sich an M. vor sei­nem Tod: Er woll­te irgend­wann auf dem Land leben, »und noch ein­mal ein rich­ti­ges Eis­bein essen«.

Dass gera­de Obdach­lo­se ins Visier der Poli­zei gera­ten, ist nach Schra­ders Erfah­rung kei­ne Sel­ten­heit. Die wider­sprüch­li­chen Dar­stel­lun­gen von Poli­zei und Aktivist*innen wür­den die Auf­klä­rung von M.s Tod zu einem »klas­si­schen Fall für den Poli­zei­be­auf­trag­ten« machen.

kompletten Artikel lesen … Quelle … Neues Deutschland

Marcel war erst 39 Jahre Jung, obdachlos & den Cops im Weg. Da er nicht schnell genug munter wurde & mit der Weg-fege – Aktion der Sicherheitskräfte überfordert war, durcheinander reflexartig versucht hat sich zu verteidigen… Marcel wurde am 20. April von Polizistinnen bei der Räumung seines Schlafplatzes so verletzt, dass er 7 Tage später auf Intensivstation verstarb.
Gewalt ist nie eine Lösung!
Deswegen fordern wir lückenlose Aufklärung & warum Marcel kurze Zeit nach dem Einsatz verstorben ist?

Die Anfrage an das Abgeordnetenhaus ist ebenfalls ein Schritt um die Aufklärung des Todes von Marcel zu ahnden. Oder gebt Menschen, die kein eigens Zuhause und keinen Schutzraum haben die Möglichkeit des Wohnens. Das gibt auch der Artikel 28 der Berliner Landesverfassung her, der jedem einen Anspruch auf eine eigene Wohnung gibt.

Lückenlose Aufklärung nötig! Tod eines Obdachlosen nach Cop-Einsatz!!

Das könnte dich auch interessieren …