Lückenlose Aufklärung nötig! Tod eines Obdachlosen nach Cop-Einsatz!!

Weil ein eigenes Zuhause als Schutzraum fehlte und damit kein Recht auf Unverletzlichkeit des Zuhauses bestand, wurden am 20.04.2022 drei vor einem Waschsalon schlafende Obdachlose von der Polizei geräumt.
Zwei waren schnell zu sich gekommen und konnten aufstehen. Der Dritte, Marcel, der auch noch gehbehindert ist, kam nicht so schnell zu sich und wehrte sich. Wir fragen uns und euch an dieser Stelle, was ihr als erstes tun würdet, wenn ihr aus dem Tiefschlaf unsanft gerissen werdet?
Auch die Brand-Attacke gegen einen Wegbegleiter von Marcel am S-Bahnhof Schöneweide im letzten Jahr, gibt Anlass dazu die Abwehr gegen die Polizistinnen nachvollziehen zu können.

Allerdings fragen wir uns auch warum Reizgas, wenn danach jemand reanimiert werden muss, nicht schon längst verboten ist? Wieso haben die Polizistinnen die deeskalierenden, defensiven, in der Ausbildung gelernten Techniken nicht anwenden können um einen gehbehinderten, geschwächten Menschen langsam aufzuwecken und zum gehen zu animieren?

Gewalt ist nie eine Lösung!
Deswegen fordern wir lückenlose Aufklärung & warum Marcel kurze Zeit nach dem Polizei-Einsatz verstorben ist?
Für die Wegbegleiterinnen und Freunde war es fast unmöglich zu erfahren, wie es mit Marcel im Krankenhaus weiterging. Nur eines war klar, dass solch ein schändlicher Umgang mit einem Hilfebedürftigen aufgearbeitet und untersucht werden muss! Dann war klar, dass Marcel im Koma liegt, aber ob er noch lebte war ungewiss.
Trauer – Niemand ist Vergessen!
Am 02.06.2022 erhielten auch wir die traurige Nachricht, dass Marcel schon Ende April nach dem Angriff verstorben ist und wurden zu einem kleinen Trauer-Ritus am “Tatort” in Niederschöneweide eingeladen.
15 Menschen haben sich vor den Ort der Gewalt zusammen gefunden, um den gehbehinderten, obdachlosen Marcel zu gedenken.
Am Tag der letzten Kundgebung in Schöneweide erzählte Marcel noch, er wünsche sich so gerne ein Leben auf den Land ”Irgendwann mal wieder ein richtiges Eisbein essen mit Sauerkraut”. Er erzählte damals dass das Leben auf der Straße nicht einfach ist aber man sich trotzdem verstand.
Marcel war erst 39 Jahre Jung, obdachlos & den Cops im Weg. Da er nicht schnell genug munter wurde & mit der Weg-fege – Aktion der Sicherheitskräfte überfordert war, durcheinander reflexartig versucht hat sich zu verteidigen…
Gewalt ist nie eine Lösung!
Deswegen fordern wir lückenlose Aufklärung & warum Marcel kurze Zeit nach dem Einsatz verstorben ist?
Bei der kleinen Trauerkundgebung kamen natürlich gleich 3 Polizei-Autos angerollt. Wollten uns die dazu eilenden Cops die spontane Trauerkundgebung etwa untersagen, sich entschuldigen oder sich gar beteiligen? Das Wort “Tatort” schien ihnen auf jeden Fall ein Dorn im Auge zu sein. Offenbar darf die Öffentlichkeit nicht erfahren, wie mit obdachlosen Menschen umgegangen wird. (https://twitter.com/BenGaloMusik/status/1532660287781863427)
Marcel wo auch immer du jetzt bist, du hast dir die Fahne mit dem A in Kreis so sehr gewünscht, leider konnte sie dir nicht mehr gegeben werden, aber sei dir gewiss, sie wird Immer auch für dich wehen.
Rest in Peace 🖤❤️🏴
Wir werden dich nie vergessen.
Jeder Mensch hat ein richtiges eigenes Zuhause verdient. Wenn Menschen nicht in einer Wohnung sondern auf einer selbstverwalteten Freifläche leben will, muss das akzeptiert und entsprechende Freiflächen geschaffen werden, anstatt schon gelebte Selbstverwaltete Räume wie #Köpi zu räumen!

Kommentar von Lars L.

Achtung: Mord kann tödlich sein

Polizistenmord ist eine Schlimme Sache. Sowas klebt dem Täter lebenslang am Hacken. Man denke nur an Erich Honecker.

Polizeimord ist ja eine ganz andere Dimension. Das ist nicht ganz so schlimm. Da stirbt ja kein Polizist in Dienstausübung. Der Obdachlose M. starb ja auch nur im Krankenhaus an Inneren Verletzungen. Drei Obdachlose hatten in Niederschönerweide hinter einem Waschsalon Nächtens Platte gemacht. Weil ein eigenes Zuhause als Schutzraum fehlte hatte die Polizei sofort erkannt, dass hier geräumt werden muss. Zwei waren beim Aufstehen schnell genug, der Dritte stand dann selbst im Krankenhaus nicht mehr auf. Unsere Forderung Mord im Amt muss bestraft werden: Entlassung aus dem Dienst und dem Beamtenverhältnis mit Aberkennung der Ruhestandsbezüge (also keine Pension)! Und wir fordern eine öffentliche Beerdigung damit die Nächsten, und Wegbegleiter und wir  dem Toden begleiten können auf seinem letzten Weg!

Das könnte dich auch interessieren …