Spielplatz & Natur vernichtet – wenn nicht nur Kinderherzen weinen
Für zwei neue, 7-geschossige Gebäude mit Staffelgeschoss, also eigentlich 8-Geschossern mit insgesamt 76 Wohnungen, wurde ein hoch frequentierter, traditionsreicher Spielplatz (für die Kinder hieß er “der Blaue Spielplatz”, viele Bäume und Sträucher sowie Erholungs- bzw. Sozialflächen zerstört.
Wie die im November 2020 gegründete Bürgerinitative Vesaliuskiez verlauten ließ, beschränkte sich die Anwohnerbeteiligung auf GESOBAU-Mieter, die lediglich ihre Meinung zu der Gestaltung der verbleibenden Außenflächen rund um die Häuser des gesamten Bauensembels äußern durften. Auch kritisieren die Anwohnenden das Vorgehen der GESOBAU AG, die in ihrem Internetauftritt den Beteiligungsprozess sehr geschönt darstellt, auf das Schärfste!
Die Folgen ungehemmter Versiegelung und Nachverdichtung spüren wir in Berlin, wie in anderen Großstädten auch, schon lange: Zunehmende Hitze im Sommer, immer höhere Bevölkerungsdichte mit ihren negativen Auswirkungen wie überfüllten Parks und Grünanlagen, Mangel an Schul- und Kitaplätzen, überlaufene Arztpraxen, zunehmender Verkehr, Luftverschmutzung, Lärm etc.

Einst ein Spielplatz mit Natur

Heute eine Brache
Wir als MIETERPARTEI solidarisieren uns mit der Bürgerinitiative Vesaliuskiez und den Anwohnenden! Einige Mitglieder*innen der Mieterpartei wohnen in direkter Nachbarschaft und sind ebenfalls Mietende der gleichen Landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft. Die Bundesgeschäftsführerin, Nicole Lindner, sagte bei dem Dreh mit Ulli Zelle, das keine 300 m weiter in ihrem Gesobau-Haus 30 % Leerstand schon über Jahre bestehen und sie nicht verstehen könne, das Flächen eher versiegelt werden, wenn die Gesobau in Pankow Leerstand hat, den sie nutzen müsste.
Das zahlreiche Engagement der BI Vesaliuskiez, Baumpatenschaften, Kundgebungen und Bürgeranfragen an die BVV wurden entweder ignoriert oder mit unzureichenden Argumenten beschwichtigt. Hier die Stellungnahme zur Einwohneranfrage vom Februar 2022. (2022_02_16_Stellungnahme_Einwohnerfrage_BVV
Berliner Kinder haben laut dem Berliner Spielplatzgesetz einen Anspruch auf einen Spielplatz. Laut dem Gesetz § 8 muss ein Spielplatz eine nutzbare Spielfläche von 2 000 m² haben. Das war bis zur Zerstörung gegeben. Der sogenannte Ersatzspielplatz, den es wohlgemerkt schon vorher gab, aber aufgrund des Zustandes nicht bespielbar war, ist nur für Kleinkinder gedacht und entspricht nicht den Anforderungen die er laut Spielplatzgesetz haben sollte.
Was hier die Gesobau mit den Mietenden und damit den Kindern antut entspricht nicht dem, was die Landeseigene Wohnungsbaugesellschaft auf ihrer Hompage verspricht. Denn zum Wohlfühlen im Zuhause gehört neben den eigenen vier Wänden auch ein Umfeld was einer guten Lebensqualität enspricht.
Wir sind der gleichen Meinung wie die BI Vesaliuskiez, dass nachhaltige Stadtentwicklung völlig anders aussehen muss. Die BI Vesaliuskiez hat sich dem Berliner Bündnis Nachhaltiger Stadtnatur angeschlossen um gemeinsam gegen die stadtweite, ungehemmte Nachverdichtung vorzugehen, denn Berlin muss lebenswert für Alle erhalten werden.
#Mietenwahnsinn
#WeilEinZuhauseMehrIst
#WohnqualitätStattBettenhochburg