Landespolitik lässt sich nicht blicken
Mahnwache gegen Obdachlosigkeit mobilisiert viel Unterstützung, nur nicht aus der Stadtregierung
Am Samstagvormittag steht eine kleinere Gruppe von etwa zwanzig Menschen vor dem Roten Rathaus, die Sachen sind gepackt, sie warten auf die Autos zum Rücktransport. Eigentlich sollte noch eine Abschlussrede stattfinden, doch am nasskalten Morgen hatte man sich dazu entschlossen, lieber den Abbau zügig über die Bühne zu bringen. Einige Interessierte stehen nun etwas enttäuscht dabei, sie hätten gerne den Abschluss der Mahnwache gesehen. So kommen sie stattdessen direkt mit den Aktivist*innen sowie wohnungs- und obdachlosen Menschen ins Gespräch, die sich trotz widriger Wetterbedingungen für ein würdiges Leben aller Menschen in der Stadt einsetzen.
»In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat es so gestürmt, dass ein Pavillon direkt weggeweht wurde. Aber darum geht es ja auch bei der Mahnwache: zu zeigen, wie schwierig das Leben für Menschen auf der Straße ist«, sagt Steffen Doebert vom Bündnis gegen Obdachlosigkeit, das die Aktion auf die Beine gestellt hat.