Chemiekonzern will Wohnhäuser in Wedding abreißen – Bezirksamt Mitte findet das in Ordnung

Diesen Mittwoch will der Chemiekonzern Bayer im Stadtentwicklungsausschuss Mitte die konkreten Baupläne für das Areal an der Tegeler Straße in Wedding vorstellen. Bis dahin gibt es von der Konzern-Pressestelle auf nd-Anfrage nur die recht allgemeine Information, es handele sich um »eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe, wodurch die Zukunftssicherheit von mehr als 1000 Arbeitsplätzen in Berlin langfristig und nachhaltig gewährleistet werden soll«. Dafür müssen allerdings mehrere Wohnhäuser abgerissen werden, was seit Monaten für Protest und Aufruhr bei den Betroffenen sorgt.

Da kann man jedoch, zumindest nach Ansicht des Stadtentwicklungsstadtrats von Mitte, Ephraim Gothe (SPD), nichts machen. Denn erstens handele es sich bei dem Areal bereits seit dem Flächennutzungsplan von 1950 um ein ausgewiesenes Gewerbegebiet. Außerdem sei der Baunutzungsplan bereits 1960 übergeleitet worden. »Da zu diesem Zeitpunkt noch keine entsprechenden Regelungen bestanden, kann Bayer nicht zur Durchführung eines Sozialplanverfahrens verpflichtet werden«, lautet die Antwort von Gothes Verwaltung vom Oktober 2021 auf eine Große Anfrage der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung.

 

Der Abrissstart für zwei bereits leere Häuser am Montag wurde von einer zweiten Kundgebung begleitet – und er konnte verhindert werden. Die von der Mieterschaft angerufene Naturschutzbehörde verlangt vom Konzern ein Gutachten, ob die Häuser ein winterliches Fledermausquartier sind.

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