Warten haben sie saath – Weiter Obdachlos trotz Beschlagnahmung
Brandschutzmängel verhinderten bislang den Einzug von Wohnungslosen. Die Besetzerinitiative fordert nun ein Go – ohne Deal mit dem Eigentümer.
Anderthalb Wochen nach der erfolgreichen Besetzung der überwiegend leerstehenden Platte in der Habersaathstraße in Mitte warten mindestens 30 Wohnungslose weiterhin auf die ihnen zugesagte Freigabe der Wohnungen durch den Bezirk und ihren Einzug in das Haus. Ursprünglich war die Übergabe noch vor Weihnachten geplant gewesen, doch bei einer gemeinsamen Begehung des Gebäudes von Vertreter:innen des Bezirksamts, des Eigentümers und der Besetzerinitiative waren Brandschutzmängel festgestellt worden.
Laut Valentian Hauser von der Initiative Lerstand hab ich saath seien die Mängel inzwischen größtenteils behoben worden. Sie selbst hätten Feuerlöscher besorgt und Rauchmelder in den Wohnungen installieren lassen. Die Arbeiten sollen noch am Mittwoch abgeschlossen werden. „Dann steht einem Einzug nichts mehr im Wege“, so Hauser. Angesichts der eisigen Temperaturen der letzten Tage schwinde die Geduld der Obdachlosen. Bezirksbürgermister Stephan von Dassel (Grüne) müsse, so Hauser, „nun den Mut für ein offizielles Go aufbringen“.
Die Wohnungslosen aus der Initiative und ihrem Umfeld hatten sich bereits am Montag vergangener Woche im Sozialamt des Bezirks registrieren lassen. Auch ein Sozialträger für die Verwaltung des Hauses und etwaige sozialarbeiterische Hilfe ist gefunden. Mit dem Eigentümer wurde laut von Dassel eine „grundsätzliche Verständigung“ erzielt; die Schlüssel zu den Wohnungen hat dieser bereits der Initiative übergeben – womit zugleich die Straftanträge gegen die Besetzer:innen hinfällig sind.
Als Sorge jedoch bleibt, dass sich der Eigentümer seine Kooperation bezahlen lässt. …
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Wir befürchten ebenso wie die Initiative, dass sich der Bezirk auf einen faulen Deal mit dem Eigentümer einlässt. Schon im letzten Jahr sollten Wohnungs- und Obdachlose Menschen temporär in die Habersaathstraße einziehen, was an den überhöhten Kosten, die der Eigentümer haben wollte scheiterte. Da die Beschlagnahmung schon vor einem Jahr mit großer Mehrheit vom Bezirk beschlossen wurde, fordern wir ein sofortiges Handeln, denn jetzt ist die Kältesession. Nutzt die von Menschen mit Herz gesammelten Rauchmelder und Feuerlöscher oder der Bezirk muss eine Ersatzvornahme im Hinblick auf den Brandschutz vornehmen, welches dem Eigentümer in Rechnung gestellt wird. Wir sagen klar, SEID MUTIG und nutzt alle politischen Instrumente, die euch gegeben sind. Durch die Jahrelange offensichtliche Zweckentfremdung schuldet der Eigentümer dem Bezirk / der Stadt mehrere Millionen Euro. Auch fordern wir den Ausschluss eines Abrisses der energetisch modernisierten Gebäude in der Habersaathstraße. Dies wäre weder ökologisch, klimatechnisch noch bautechnisch zu verantworten und widerstrebt der aktuellen Politik. Gebt endlich Menschen ein Zuhause oder ihr macht euch der unterlassenen Hilfeleistung schuldig!