Obdachlosfeindlichster Ort Berlins gekürt – Goldene Keule für den Hansaplatz in Mitte

Moderator:innen stellen die Unterstützer:innen vor. Bilder entstanden durch @JürgenScheer

Juroren bei der Gala. Bilder entstanden durch @JürgenScheer

Bei einer Gala-Veranstaltung im GRIPS-Theater am 21.11.2021 zeichnete Gangway e.V. zusammen mit weiteren Organisationen den obdachlosenfeindlichsten Ort Berlins von einer anteilig aus Obdachlosen bestehenden Jury mit der „Goldenen Keule“ aus. Initiatoren waren Phillip Harpain (Grips Theater) und Andreas Apel (Gangway e.V.)

 

 

Paul Geigerzähler Bild @JürgenScheer

Florian Bartholomäi Bild @JürgenScheer

Begleitet wurde die Gala durch den Musiker #PaulGeigerzähler.

Die Schirmherrschaft übernahm der Schauspieler #FlorianBartholomäi, der in seiner Rede betonte, dass erst jetzt sein Blick für dieses Thema geschärft wurde.

 

 

 

Was Menschen- bzw. Obdachlosfeindlich ist, lässt sich hier in Worten mit „Defensiver Architektur“ oder Räumungen von Ansammlungen von Menschen ohne eigenen Wohnsitz unter dem Deckmantel des Allgemeinen Sicherheit und Ordnungsgesetz beschreiben, aber eigentlich ist dieses Vorgehen der Menschenwürde GG 1 mehr als unwürdig. Wenn in Europa die Obdachlosigkeit bis 2030 abgeschafft werden soll muss schon HEUTE mit der Menschenwürde im Umgang mit Menschen angefangen werden, die kein eigenes Zuhause haben, egal woher eine Person kommt.

Aber zurück zur Gala. Nominiert waren 4 von 30 Plätzen in Berlin.

Die 4 Orte waren der Ostbahnhof; die Habersaathstraße 40 -48 (die von Obdachlosen Menschen am 29. Oktober 2020 beschlagnahmt wurden und trotz Verhandlungen am Abend des 29-isten von der Polizei geräumt wurden), der Alexanderplatz und der Hansaplatz.

Gewinner Andras Apel stellvertretend für den Hansaplatz. Der Bürgermeister von Berlin Mitte wollte scheinbar trotz Einladung nicht kommen. Bild entstanden durch @JürgenScheer

Gewinnerbild entstanden durch @JürgenScheer

Gewonnen hat der Hansaplatz, der sich durch ein besonders perfides Verhalten des

Bezirks und der dort Ansässigen gegenüber Menschen, die an diesem Platz Unterschlupf gefunden haben ausgezeichnet.

 

 

 

 

Nachdem der Kältebahnhof schon schließen musste, hat die Obdachlosenhilfe eine Speisung an diesem Platz angeboten um Menschen

Höhenbeschränkung zum Parkplatz Hansaplatz

ohne eigenes Zuhause wenigstens warme Speisen und Tee anzubieten. Was sich der Bezirk einfallen ließ lässt uns Sprachlos zurück. Um zu verhindern das der Kleinbus der Berliner Obdachlosenhilfe die Speisung auf dem Parkplatz des Hansaplatzes durchführt, wurde scheinbar eine Höhenbeschränkung auf 1,80 m am Parkplatz Hansaplatz aufgebaut obwohl überhaupt keine Höhen-Hindernisse vorhanden sind. Die Begründung, dass dies die Einfahrt von großen SUVs verhindern soll kann nur ausversehen formuliert wurden sein, denn die größten gängigen SUVs haben eine Höhe von 1,74 m, passen also durch die Höhenbeschränkung.

 

Da die Berliner Obdachlosenhilfe sich aber von solchem Vorgehen nicht abschrecken lässt und die Würde eines jeden Menschen wesentlich höher einordnet findet die Speisung einfach ein paar Schritte entfernt weiterhin statt um wenigsten den Magen der so geächteten zu wärmen.

Das ist auch einer der Gründe warum die BOH den Positivpreis, die goldene Platte, verliehen bekommen hat.

Gewinner:in des Positiv-Preises, die Berliner Obdachlosenhilfe e.V.

Annegret nimmt den Preis entgegen

 

 

 

 

 

 

 

Die Goldene Platte

 

 

 

 

 

 

 

Auch am 29.11.21 gab es wieder die Essensausgabe durch die BOH unter einer Brücke ein wenig entfernt vom Hansaplatz

 

 

 

 

 

 

Hier kann die komplette Gala angesehen werden.

 

Auch das Neue Deutschland und die TAZ berichtete über den Abend.

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