Wohnungslose Menschen müssen trotz Winterbeginn ohne Tagesstätte “Warmer Otto” auskommen

In der Tagesstätte »Warmer Otto« in Moabit wurden 38 Jahre lang wurden Versorgungs-, Beratungs-, Unterstützungsleistungen sowie Postadressen angeboten. Nun sollen die Räumlichkeiten »den gewachsenen fachlichen und rechtlichen Anforderungen nicht mehr gerecht« werden, heißt es in einer Mitteilung der leitenden Stadtmission. Kai Oeynhausen, einer der regelmäßigen Besucher*innen, findet das nicht glaubwürdig. »Weder wurden die Zuwendungen vom Bezirksamt Mitte gestrichen noch der Mietvertrag gekündigt«, sagt er.

Laut Ellen Eidt von der Diakonie könne in den kleinen Räumen jedoch dauerhaft kein Infektionsschutz und keine angemessene Vertraulichkeit der Beratungsgespräche gewährleistet werden. »Am alten Standort werden die Postfächer für die obdachlosen Menschen weiterhin zugänglich sein und für Menschen aus EU-Ländern wird es dort auch weiterhin Sozialberatung geben«, verspricht sie. Langfristig bemühe man sich um neue Räumlichkeiten, eventuell am Alexanderplatz.

Aber der ist weit weg und wird von den Nutzer*innen als »aggressiver Ort« wahrgenommen. Obwohl sie erst vor wenigen Tagen informiert wurden, haben sie bereits Hunderte Unterschriften gesammelt, mit denen sie den Weiterbetrieb fordern. Sie sind wütend; der »Warme Otto« wird gerade in der kalten Jahreszeit dringend gebraucht. Deshalb nennt es auch Stefan Strauss, Sprecher der Sozialverwaltung, »sehr bedauerlich, dass der »Warme Otto« gerade jetzt schließen muss«. Das bedeutet auch, dass viele der bisherigen Gäste auf andere, bereits überlastete Einrichtungen ausweichen müssen – oder im schlimmsten Fall gar keine Hilfe mehr finden.

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Wir fordern deshalb den Weiterbetrieb des “Warmen Otto” in Moabit um Menschen ohne eigenes Zuhause tagsüber einen Ort bieten zu können, an dem sie sich aufhalten und die Angebote wahrnehmen können, denn die Pandemische Lage herrscht schon länger als 1,5 Jahr.

Außerdem schließen wir uns dem Kommentar der Redakteurin Louisa Theresa Braun an, dass statt Senat und Bezirke sich gegenseitig Verantwortung zuschieben, es doch wirklich schön und notwendig ist, wenn es in Berlin einfach mal genug bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen gäbe – unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Aufenthaltsstatus –, sodass niemand mehr auf der Straße oder total beengt leben müsste.

 

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