letzte Mieter kämpft weiter gegen einen Abriss.

Der letzte Mieter starrt auf den Boden. Wasser ist unters Holz gekrochen, hat Flecken im Treppenhaus hinterlassen. Die Luft ist feucht und steht unter der Decke. Er hat drei Plastikeimer aufgestellt, in denen sich verdreckte Flüssigkeit sammelt. Das Dach im Treppenhaus ist seit Jahren undicht, manchmal regnet es hinein. „Das müssen sie endlich reparieren, das Dach muss dicht sein“, sagt er. Mehrfach habe er den Vermieter darum gebeten. Keine Reaktion.

Gebrochene Versprechen

Als Markus Kienast seine Zimmer in der Methfesselstraße 80 bezog, war er gerade 19 Jahre alt. Das Haus, erzählt er, war damals ein Traum. Es wurde 1889 gebaut und Kienast fasziniert die Geschichte der Mauern. Er verliebt sich in die hohen Decken, die alten Böden und Wände. Die rund 35 Quadratmeter im ersten Stock werden sein erstes, eigenes Zuhause. Sie sind es auch heute, fast 33 Jahre später noch. Abgesehen davon ist wenig wie früher. Es leckt im Flur, zieht durch die Fenster. Tapete schält sich von den Wänden, Backstein blitzt hervor. In einer Ecke wuchert Moos. Sein alter Vermieter, sagt Markus Kienast, habe das letzte Mal in den frühen 2000ern etwas am Haus gemacht.

2018 übernehmen neue Eigentümer das Gebäude. City.21 Real Estate Services GmbH – eine Firma ohne Internetseite, dafür aber mit zwei gemeldeten Adressen. Ruft man an, meldet sich nur die Mailbox. Die neuen Vermieter, Dirk und Andreas T. hätten sich freundlich vorgestellt und angekündigt, das Haus zu modernisieren. 2019 sollte es los gehen. „Wir bauen um Sie herum“, erinnert sich Kienast an ihr Versprechen. Er ist davon überrascht, aber glaubt ihnen. Freut sich, dass dem Haus endlich geholfen wird. Doch passiert ist nichts.

Unter 200 Euro Monatsmiete

Stattdessen wollen die Eigentümer die Methfesselstraße 80 abreißen und kündigen den Mieterinnen. Einigen hätten sie Abfindungen gezahlt, meint Kienast. Sie ziehen aus, ihre Wohnungen stehen seitdem leer. Zwei seit September 2018, eine seit Herbst 2019. Zu schlecht ist der Zustand, um sie zwischen zu vermieten, meint das Bezirksamt. Kienasts letzter verbliebener Nachbar ist vor Wochen gegangen. Er hat 44 Jahre hier gewohnt. Seitdem ist Markus Kienast alleine im Haus.

Eigentlich hätte auch er bis zum 30. April dieses Jahres raus gemusst……

zitiert aus … Quelle … Eimsbüttler Nachrichten

Überall werden Menschen hinter dem Profit von Einzelnen und der ökologische Wahnsinn eines Abrisses hinter den Klimazielen gestellt. Dieser Wahnsinn muss endlich enden. Häuser, die mit wenigen Sanierungsarbeiten langfristig vermietet werden können, müssen zwingend erhalten werden und nicht der einfachen Ausschöpfung und den Marktspielereien von wenigen Profitorientierten überlassen werden.

#LeerstandZuWohnraum #Mietenwahnsinn #WeilEinZuhauseMehrIst #ZwangsumzugIstGewalt #KapitalradikaleStoppen #MenschenvorProfit 

Das könnte dich auch interessieren …