Gewalt gegen Menschen Brandanschlag auf obdachlose Menschen
Unbekannte Täter steckten Zelte und provisorische Behausungen am Berliner Ostbahnhof an
Unbekannte haben am Sonntagabend ein Obdachlosencamp am Ostbahnhof in Berlin-Friedrichshain in Brand gesteckt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten, sei der Anschlag gegen 22 Uhr erfolgt. Fünf Menschen im Alter von 24 bis 52 Jahren, die im Schutz der Bahnunterführung in der Koppenstraße teils in Kleinzelten schliefen, hätten sich mit viel Glück rechtzeitig ins Freie retten können. Alarmierte Feuerwehrkräfte hätten die Flammen gelöscht, doch ein Teilbereich der Lagerstätte sei vollständig abgebrannt. Verletzt wurde niemand. Die 5. Mordkommission habe die weiteren Ermittlungen übernommen, »zu denen zum jetzigen Zeitpunkt keine belastbaren Hinweise auf eine politisch motivierte Tat vorliegen«.
Laut Feuerwehr habe eine Fläche von 20 Quadratmetern in Flammen gestanden. Wegen des Brandes sei der Bahnverkehr zeitweise beeinträchtigt gewesen. Am Vormittag liegt beißender Brandgeruch in der Luft, Bürgersteig, Wände und die Betondecke der Unterführung sind rußgeschwärzt. Zwei der Campbewohner halten dennoch aus. Manuela, eine Rollifahrerin, die seit 18 Jahren auf der Platte lebt, wie sie sagt, und ihr Gefährte René wirken geschockt. Der Platz am Ostbahnhof schien ihnen so sicher. Obwohl anders als an den Vorabenden kein einziger Reisebus in der Unterführung geparkt habe, hätten sie die Täter nicht bemerkt. Jetzt haben sie Angst, hier weiter zu übernachten. Nur tagsüber wollen sie hier noch Schutz vor der Kälte suchen, das haben sie auch der Polizei gesagt.
zitiert aus … Quelle … Neues Deutschland
Dieser Anschlag auf Menschen, die durch den fehlenden Schutzraum einer Wohnung der abartigen Willkür und Gewalt ausgeliefert sind, ist Alltag. Der Hass und Wut wird anstatt ein Miteinander auch durch das perfide Vorgehen der kapitalradikalen Wirtschaftsextremisten geschürt. Da reichen Bekundungen der Fassungslosigkeit nicht als Reaktion. Menschen brauchen ein Zuhause, als Schutzraum und um an der Zivilgesellschaft teilnehmen zu können. Deshalb fordern wir dass der aus spekulativen Gründen leerstehende zweckentfremdete Wohnraum oder Wohnraum, der seit Jahren unter Modernisierungsvorbehalt steht sowie Airbnb-Wohnungen den Menschen sofort angeboten wird, die ihn brauchen. Anstatt Menschen, die selbstverwaltet in einer Kommune leben wie auf dem Køpi Platz zu räumen, fordern wir dass eher Freiflächen, deren Baugenehmigungen einfach nicht umgesetzt werden an solche Projekte kostenfrei übertragen werden, die die Zwangsverwaltung übernehmen.
Wie das Neue Deutschland in ihrem Artikel berichtet ist es ist nicht der erste Brandanschlag auf obdachlose Menschen in Berlin. Bereits mehrfach gab es solche Attacken in den vergangenen Jahren. In einem Fall wurde ein Täter zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
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