Vonovia & Deutsche Wohnen – der Markt regulierts – oder werden hier die Anleger ausgetrickst?
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia nimmt bei der geplanten Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen eine entscheidende Wende vor. Der Dax-Konzern streicht die bisherige Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent für die laufende Offerte. Das teilten Deutsche Wohnen und Vonovia am Montagabend mit.
Das Handelsblatt hatte am Nachmittag darüber berichtet, dass Vonovia über diesen Schritt nachdenkt. Damit kann der Deal selbst dann realisiert werden, wenn die Investoren Vonovia erneut keine Mehrheit der Deutschen Wohnen andienen sollten. Vonovia räume alle Risiken aus und „sichert das Gelingen der Transaktion im Interesse der Stakeholder beider Unternehmen“, teilte der Konzern mit.
Gut eine Woche vor Ende der Frist nimmt Vonovia-Boss Rolf Buch somit beim zweiten Anlauf zur Übernahme des Berliner Rivalen eine wichtige Kurskorrektur vor – und öffnet sich weitere Optionen bei der geplanten Milliardentransaktion. Der Bochumer Konzern, der aktuell bereits Zugriff auf mehr als 40 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile hat, hatte bisher zur Bedingung für seine Offerte gemacht, dass mehr als 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anleger ihre Aktien gegen eine Barofferte von 53 Euro pro Papier umtauschen.
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Unser Kommentar:
Das der Senat einen Teil der ehemals für wenig Geld verkauften Wohnungen nun für 2,4 Milliarden Euro von Vonovia und Deutsche Wohnen zurückkauft ist ein Punkt. Aber werden damit sogar die alte Asbestprobleme der Deutsche Wohnen gelöst, indem gerade die Asbestbelasteten Wohnungen in das Portfolio Berlins zurückgehen? Denn wie hoch der Instandhaltungsstau der ins Auge gefassten Wohnungen ist, wurde nicht veröffentlicht. Des weiteren soll dieser Deal die Enteignungskampagne schwächen, Vonovia wird zu dem durch den vom Senat ausgerollten roten Teppich zu einem der größten Player auf dem Berliner Immobilienmarkt. Oder warum wird eine Rekommunalisierung bzw. Vergesellschaftung nicht abgewartet, wobei die Kosten laut Grundgesetz wesentlich günstiger ausfallen könnten. Eines ist klar, es ist nicht absehbar wie groß die Folgen des Deals sind. Eins ist klar, auch wenn die Mieter:innen der rund 14.500 Wohnungen dann zu den landeseigenen Immobilien gehören bedeutet dies nicht, dass die Mieter:innen vor Verdrängung oder gar Mieterhöhungen geschützt sind!