Wieviel noch??? Obdachloser vermutlich in Holzschuppen erfroren

Wieviel Kältetote, erschlagene, angezündete Menschen braucht es noch bis es ein SYSTEMRELEVANTES ANLIEGEN ist Obdachlosen Menschen endlich ein menschenwürdiges Zuhause zu geben???

Tragischer Tod in klirrender Kälte. In Leipzig ist am Mittwoch die Leiche eines offenbar erfrorenen Obdachlosen entdeckt worden.

Sie haben keinen Zufluchtsort und leiden oft unter schweren Erkrankungen: Obdachlose Menschen stehen für die Regierenden auch in Pandemiezeiten hinten an. Sie verlassen sich auf karitatives Engagement, doch es mangelt an Unterkünften und Sozialarbeitern. Zahlreiche Betroffene fielen diesen Umständen bereits zum Opfer, allein in Hamburg waren es fünf. Das waren so viele wie noch nie in einem so kurzen Zeitraum in der Hansestadt. 

Ein Passant fand am Vormittag des 8. Januar das fünfte Opfer regungslos mitten auf einem Gehweg auf der Reeperbahn und informierte die Polizei. Doch für den Mann kam jede Hilfe zu spät. »Die Beamten versuchten den 66jährigen wiederzubeleben – jedoch ohne Erfolg«, teilte der Lagedienst einen Tag später mit. Wie das Hamburger Straßenmagazin Hinz & Kunzt (vgl. Interview jW vom 13.1.) informierte, starb bereits in der Neujahrsnacht ein 48jähriger Wohnungsloser nahe den Landungsbrücken. Am nächsten Tag fanden Fußgänger einen 59jährigen tot auf seiner Isomatte im Schanzenpark auf. Kurz darauf fiel ein 65jähriger seinen Lebensumständen auf der Straße zum Opfer. In der Nacht zum 4. Januar wurde die Leiche eines 45jährigen unter der Überdachung eines Mehrfamilienhauses gefunden, wo er wohl Schutz gesucht hatte.

Auch anderswo fehlt es an politischem Engagement, das wachsende Straßenelend zu beseitigen. Vergangene Woche starb ein 54jähriger Wohnungsloser in der Augsburger Innenstadt. Ein 40jähriger Mann erfror auf einer Parkbank in Wolfsburg. In Mainz wurde im Dezember eine 72jährige obdachlose Frau nahe der Universitätsklinik tot aufgefunden. Laut Polizei war sie erfroren. Im Freiburger Stadtgarten war im November eine 58jährige ebenfalls an Unterkühlung gestorben.

zitiert aus Quellen: Bild und Junge Welt

Für die Vergessenen wir deshalb das Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit wieder eine Mahnwache am 29. und 30. Januar in Berlin vor dem Roten Rathaus abhalten

Pressemitteilung vom 25.01.2021 – Dritte Mahnwache gegen Obdachlosigkeit

Bei der nun schon dritten Mahnwache am Roten Rathaus am 29. und 30. Januar, genau 1 Jahr nach der Zählung, wollen wir auf die derzeitige Situation der scheinbar Vergessenen hinweisen und fordern angesichts der Covid19 Pandemie und des Mottos „Bleib Zuhause“, – „Gebt Zuhause“.

„Wir können nicht bis 2030 warten, bis die Obdachlosigkeit beendet werden soll. Jetzt ist die Pandemie und wieder wurde nur improvisiert um uns Menschen ohne Obdach über den Winter zu bringen“ sind die Worte eines Menschen, der derzeit kein eigenes Zuhause hat. Ganz besonders in diesem Jahr wollen wir als ein breites, immer noch wachsendes, Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit, bisher bestehend aus 29 diversen Initiativen, Gruppen, Organisationen und Bündnissen auf dieses unbequeme Thema aufmerksam machen, dass genau jetzt nicht nur ein Umdenken, sondern ein sofortiges Handeln gefordert ist.

Wegen der derzeitigen Pandemie rufen wir nicht dazu auf zur Mahnwache zu kommen. Ihr könnt die Mahnwache auf den sozialen Medien unter #ObdachlosB2901 verfolgen und die Inhalte gerne teilen und verbreiten.

Um dennoch eine starke Botschaft zu senden und unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen wir Rede- und Musikbeiträgen am Roten Rathaus medial begleiten, live streamen und der Öffentlichkeit Verfügung stellen.

Wir fordern die sofortige Beendigung von Zwangsräumungen und der Beschlagnahmung von bezugsfertigem leerstehendem Wohnraum um obdachlosen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund bedingungslos einen Schutzraum, ein Zuhause zu geben.

Wir freuen uns, dass die Berliner Obdachlosenhilfe, als Bündnispartnerin, die tägliche Speisung diese Mal am Roten Rathaus macht, um damit zu zeigen, dass Politik und Behörden viele Menschen bei all den Lockdown-Maßnahmen zurückgelassen haben. Der bekannte Swing-Musiker Andrej Hermlin wird mit seinem Sohn ebenfalls am Freitag, den 29. Januar, nach seinem Livestream einen Auftritt haben und auch die Rapperin Lena Stoehrfaktor konnten neben anderen wir für ein solidarisches Konzert gewinnen.

Wir können nicht nachvollziehen, dass uns, obwohl wir unser strenges Hygienekonzept den derzeitigen Bedingungen angepasst haben, uns das Straßen- und Grünflächenamt in diesem Jahr die Ausnahmegenehmigungen zum Aufstellen eines Dixiklos und eines Unterstandes verweigert.  Bei den Mahnwachen 2019 und 2020 wurden uns keine Steine in den Weg gelegt um das Gedenken an die Kältetoten, die es auch diesen Winter schon gab, zu ermöglichen. Wenn jeder Obdachlose derzeit eine menschenwürdige Unterkunft hätte, wäre eine erneute Mahnwache nicht nötig.

Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit

Berliner Obdachlosenhilfe, Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen, Bündnis gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, Iniforum Berlin, IG HAB, Klik e.V., AK Wohnungsnot, Deutsche Wohnen & Co enteignen, Aktivistinnen für Wohnen Mieten und Soziales, Initiative Neue Heimat Mitte, Aktionsbündnis solidarisches Kreuzberg, BIZIM KIEZ, Initiative Leerstand Hab ich saath, Kollektiv „Staub zu Glitzer“, Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, Initiative Stadt von Unten, Armutsnetzwerk, Wohnungslosenparlament in Gründung, Potse, Drugstore, Vernetzung der Akelius-Mieter*innen, Aufstehen AG Wohnen, Gangway e.V. Straßensozialarbeit in Berlin, Initiative Wem gehört Berlin, Mieterprotest Kosmosviertel, Eberhard-Schultz-Stiftung, Initiative Zwangsräumung verhindern, Initiative Berlin VS Amazon, Mieter TV P2P, Netzwerk Politischer Förderfonds, 200 Häuser

Flyer zum Download

DRITTE MAHNWACHE GEGEN OBDACHLOSIGKEIT und ZWANGSRÄUMUNGEN

#ObdachlosB2901

#WeilEinZuhauseMehrIst

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