Städte machen krank – Wie gute Stadtplanung gegen Einsamkeit und Krankheiten hilft
Der Begriff “Glasgow-Effekt” hat lange Einzug in medizinische Sachbücher gehalten. Am Beispiel dieser Stadt zeigen sich besonders deutlich die Auswirkungen des Lebens in großen Städten. Der Effekt ist durchaus abgeschwächt auch auf Städte in Deutschland übertragbar. Stadtplaner haben daher Ideen entwickelt, was passieren muss, damit die Stadt die Menschen nicht einsam und krank macht. Die Ideen geben auch Planern in kleineren Kommunen viele Erkenntnisse an die Hand. Eine Einführung.
Grünflächen und Erholungsorte müssen in direkter Umgebung der Menschen sein, sich in ein Wohnquartier eingliedern und nicht zentral in zwei Kilometern Entfernung sein. Der dänische Stadtplaner Jan Gehl, er gilt als einer der renommiertesten Experten auf dem Gebiet der modernen Stadtplanung, beschreibt das in seinem Buch “Städte für Menschen” wie folgt: Ein lebendiges Stadtviertel braucht kurze Wege und viel soziale Mobilität. Damit meint er begrünte Fußgängerzonen und vor allem durchmischte Wohnkonzepte. Das heißt: Es dürfen nicht reine Mehrfamilienhäuser entstehen, in einem Quartier nebenan ein Gewerbegebiet und noch ein Quartier weiter eine Einkaufsmeile. Die verschiedenen Wohnformen müssen sich vermischen. Konkret: Büros sollten im gleichen Gebäude sein, wie einzelne Wohnungen und möglichst ein Café oder neben dem Gebäude ein kleiner Freiraum mit viel Grün. Die verschiedenen Räume und Menschen müssen sich begegnen können.