Wie viel wir künftig fürs Wohnen bezahlen – Wohnungspreise steigen selbst in der Krise

Natürlich müssen die Wunschpreise der Anbieter nicht den später tatsächlich gezahlten Verkaufspreisen entsprechen. Trotzdem ist festzuhalten, dass von einem flächendeckenden Rückgang der Preise keine Rede sein kann, eher ziehen sie weiter an. Lediglich die Mieten gaben etwas nach.

Allerdings schränkt Reiner Braun, Geschäftsführer von Empirica, die Aussagekraft dieser Zahlen etwas ein: In den Monaten April und Mai, zur Hochzeit der Corona-Pandemie, wurden erheblich weniger Immobilien verkauft oder vermietet. „Auf den Markt kamen vor allem Objekte, von denen sich die Verkäufer sicher waren, dass sie die auch mitten in der Krise zu einem guten Preis loswerden.“ Insofern waren die angebotenen Immobilien im Schnitt hochwertiger als in den Monaten davor. Das dürfte ein guter Teil der Erklärung dafür sein, dass die Kaufpreise in drei der vier Städte nochmal stiegen.

Zudem muss es Braun zufolge nicht zwangsläufig so bleiben, dass die Preise eher steigen denn sinken. Klar ist, dass Preise sinken, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt. Eine solche Situation dürfte im deutschen Immobilienmarkt allerdings erst dann einsetzen, wenn viele Finanzierungen platzen oder es gar zu Notverkäufen kommt. Das aber dauert immer ein paar Monate.

Klamme Immobilienbesitzer konsumieren zuerst weniger: Vielleicht lässt sich ein Motorrad verkaufen, ein Urlaub absagen oder etwas Geld von den Eltern besorgen. Wenn das nicht reicht, werden die bedrängten Hausbesitzer mit ihrer Bank reden und versuchen, die Tilgung zu senken. Erst wenn auch das scheitert und die Bank auf stur schaltet, ist das Haus nicht mehr zu halten. „Deshalb werden wir erst an Weihnachten wirklich wissen, ob es zu vielen Notverkäufen gekommen ist“, vermutet Fachmann Braun.

Obwohl also noch nicht feststeht, ob und in welchem Ausmaß die Preise in den nächsten Monaten fallen werden, ist schon jetzt klar, welche Segmente des Immobilienmarktes zuerst unter Druck kommen werden. Problematisch sind erstens die sogenannten Schrottimmobilien. Das sind beispielsweise unsanierte Häuser aus den fünfziger Jahren, die an einer vielbefahrenen Straße stehen. In einem boomenden Markt lassen sich auch solche Objekte zu guten Preisen verkaufen, das aber dürfte sich erstmal erledigt haben.

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