Mieter protestieren gegen Wohnhaus-Verkauf in Kreuzberg: „Willi wollt’s anders“

Wieder steht ein Haus zum Verkauf. Dabei hätte es so weit gar nicht kommen sollen, wenn es nach dem letzten Willen des früheren Eigentümers gegangen wäre. Ein Lehrstück darüber, was auf dem Berliner Immobilienmarkt passieren kann.

Der frühere Eigentümer des Hauses, Willi Kolberg, hatte in einem Vermächtnis erklärt, dass er das Gebäude zusammen mit vier weiteren Häusern in Berlin und Frankfurt am Main an die Charité vererben wolle.

Und er bestimmte: „Ich wünsche auf gar keinen Fall, dass meine Häuser verkauft oder anderweitig veräußert werden. Sie sind mein Lebenswerk.“ Sein langjähriger Hausverwalter und Hauswart, Hans-Werner Bujak, für den er „schon lange Vatergefühle empfinde“ und den er als Sohn betrachte, solle überdies „ein lebenslanges mietfreies Wohnrecht“ erhalten.

Doch nach dem Tod Willi Kolbergs im Jahr 2016 kam alles anders. Das Nachlassgericht in Frankfurt stellte im Erbschein die Stiftung Jüdisches Krankenhaus Berlin als Alleinerbin fest. „Wenn Willi Kolberg wüsste, was jetzt passiert, würde er sich im Grabe umdrehen“, sagt Hans-Werner Bujak. „Denn die meisten seiner Häuser wurden bereits verkauft oder werden es gerade, wie in der Wrangelstraße, und mir wurde gekündigt – als Mieter, Hauswart und Verwalter.

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