Gemeinsam GEGEN RECHTS – Besetzung des Rosa-Luxemburg-Platz seit dem 25.04.2020

Im April schlossen wir uns dem Bündnis #reclaimrosaluxemburgplatz an um zu verhindern, das sich eine zum Teil verschwurbelte Querfront, gemischt mit bekannten Kräften aus der rechten Szene auf dem Rosa-Luxemburg-Platz etabliert.

unsere 1 gemeinsame Aktion mit Bergpartei und anderen Gruppen

Am 1. Mai 2020 haben wir es geschafft den Platz vor der Volksbühne gemeinsam mit Vertreter*innen von 20 anti rechts Gruppen zu “reclaimen”. Der Platz wurde aufgrund der Anmeldung über die Versammlungsbehörde weitläufig abgeriegelt! Es handelte sich um die einzige angemeldete, genehmigte unter allen Hygienevorschriften eingehaltene Kundgebung an diesem geschichtsträchtigen Ort.

Es wurde der Spruch „Rosa würde sich im Grab umdrehen“ vor den Stufen der Volksbühne mit Kreide geschrieben! Rosa wurde 1919 von den Nazis ermordet! Wird sich die Geschichte nach 100 Jahren wiederholen?

Wie kann es sein das rechtes Gedankengut wieder salonfähig geworden ist? Warum ist es möglich geworden das die Erben rechter Gesinnung mit anderen Gruppierungen und Einzelpersonen das Gedenken an Rosa schänden können? Es gibt nur eine Erklärung und diese wird ganz gut in dem Film die Welle geschildert. #reclaimrosaluxemburgplatz #Covid19 #Volksbühne

Wir haben den Platz “Rechtsfrei” reclaimt – Yeah

Seit dem Tag, reclaimen wir jeden Samstag den Platz. Die KDW-Gruppe, die Rechten “Attilla-Beschwörer” und NPD/AFD-Guru-Anhänger zogen sich zurück und machten von nun an in Berlin Autokorsos sowie diverse Orte mit ihren Rassischtisch-verschwurbelten, Corona-LeugnerInnen-Sprach-gewirr-versuchen unsicher. Sie werden KLEINER und wir halten die Stellung.

Verschiedene Gruppen hielten Redebeiträge, die ganz deutlich zeigen, das die Querfront-Köpfe nur egoistischen Unsinn von sich geben, was mit der REALEN-SOLIDARITÄT NICHTS zu tun hat.

Ganz besonders hat uns der Redebeitrag von Gregorie berührt. Er warnt vor Faschismus und berichtet über seiner Situation während des zweiten Weltkrieges. Als Kind wurde er in ein KZ für Kinder gesteckt und nur durch eine Hilfe einer Frau, die sagte es wäre ihr Sohn kam er frei. Zeitzeugen, wie Gregorie, die bei einer Demonstration gegen Rechts vor der Volksbühne in Berlin sprechen, gibt es leider immer weniger. Kämpfen heißt erinnern, Alerta Antifaschista! Hier eine kurze Übersetzung der Rede: “Er spricht davon, dass man sich gegen die von neuem erstarkende Rechte zu Wehr setzen müsse, das man kämpfen müsse gegen den Antisemitismus und den neuen Faschismus. Wieder würden für die Schwierigkeiten in Deutschland die Juden verantwortlich gemacht, das kennt man bereits aus der Vergangenheit. Wieder würden für die Schwierigkeiten in Deutschland die Juden verantwortlich gemacht, das kenne man bereits aus der Vergangenheit. Er spricht davon, dass man zusammen stehen müsse, um diese Gefahr Herr zu werden. Er beklagt auch, dass die Behörden all dem nicht genug Aufmerksamkeit schenken würden. Er ruft dazu auf gemeinsam gegen Faschismus zu stehen. Das wäre eine kurze Zusammenfassung des Redebeitrags.” Danke an Andrej Hermlin für die Übersetzung! Ps. „schwerstbehindert lebt er in einem Obdachlosenheim in Berlin, um seinen Lebensabend so richtig genießen zu können.“

Neben Künstler*innengruppen, Der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, den Omas gegen Rechts, den kritischen Mediziner*innen, ALJ Berlin
AStA TU, Aufstehen gegen Rassismus Berlin, bergpartei, Bund Deutscher Pfadfinder*innen Landesverband Berlin BDP LV Berlin, das Bündnis Solidarische Stadt, Drugstore, F_AJOC, Initiative Hermannplatz, JAP, Kiezkneipe Syndikat, keine-buehne.org, L206, LAG Antifaschismus DIE LINKE.Berlin, Lichtenberger Jugendantifa (LiJA), Linksjugend[solid] Berlin, Potse, P14 Jugendtheater der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz, Staub zu Glitzer das Bündnis mit solidarischen Beiträgen unterstützt.

Diese Redebeiträge zeigen ganz deutlich, dass thematisch Solidarität vor Egoismus steht. Hier einige davon.

Hier die Presseerklärung des Bündnisses:

“Keine Querfront auf dem Rosa-Luxemburg-Platz! “Nicht ohne uns”? – Ohne uns! Bei Corona (SARS-CoV-2) handelt es sich um ein neues, besonders für Risikogruppen gefährliches, Virus. Bei exponentieller Ausbreitung ist das kaputt gesparte, profitorientierte Gesundheitssystem, das abhängig von globalen Lieferketten und der Ausbeutung des Pflege- und GesundheitsPersonals ist, massiv gefährdet. Besonders betroffen sind Wohnungslose, Geflüchtete, und prekarisierte Menschen weltweit, die sowohl vom Virus als auch von den wirtschaftlichen Konsequenzen in dramatischer Weise betroffen sind und sein werden. Seit Beginn der Corona-Krise setzt eine große Bandbreite an Gruppen ihren Protest gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat auf vielfältige und kreative Weise fort, ohne Menschenleben zu gefährden: mit Aktionen im öffentlichen Raum und auch mit Demonstrationen unter allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. Die Verhältnismäßigkeit von Infektionsschutzverordnungen und die Einschränkung der Grundrechte sind zu hinterfragen und zu kritisieren. Kein Verständnis haben wir für Menschen und Gruppierungen, die ihre Kritik mit Rechtsextremen, Faschist*innen und Neurechten auf die Straße tragen und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz für ihre rechtspopulistischen Zwecke missbrauchen. Lenz, einer der Initiatoren der “Hygienedemos”, beschwört in dem Text die „unbestechliche oppositionelle Intelligenz“; gleichermaßen verharmlost er die Gefährlichkeit des Virus, das nicht in der Lage sei, „hunderttausende Menschen dahinzuraffen“. Dazu macht er drei mögliche Ursachen für das Virus aus: „Panikattacken überalterter Eliten“, der Versuch, einen „Kapitalismuscrash“ zu überlagern, oder eine „Aktion zum Klimaschutz“. Wieso all das noch niemand weiß, geht aus einem Flyer der „Widerständler“ hervor: Die öffentliche Diskussion sei „abgeschafft“, die ehemals freie Presse „gleichgeschaltet“. Die Bloggerin Carolin Matthie, Rednerin auf einer der „Hygienedemos” ist Vorstandsmitglied der AFD Treptow-Köpenick und Aushängeschild der deutschen Waffenlobby. Sie stellt genau das Gegenteil eines Sprachrohrs von Widerstand dar. An diesem Ort, der nach einer bedeutenden Antifaschistin benannt ist, sollte sie nie mehr auftreten! Dieser sogenannte „demokratische Widerstand“ ist weder widerständig noch demokratisch, sondern seinerseits Panikmache, die die berechtigte Kritik an der Einschränkung der Grundrechte diskreditiert. Der RosaLuxemburg-Platz und seine angrenzenden Gebäude werden wir als basisdemokratische, emanzipatorische linke Aktivist*innen und Gruppen verteidigen. Diesen Platz mit seiner historischen Bedeutung für den linken Widerstand werden wir nicht der Querfront und den Rechtspopulist*innen überlassen. Wir fordern hiermit die Initiator*innen der „Hygiene-Demos“ auf, ihre Proteste sofort zu beenden! Mit anderen Worten: Ihr könnt nach Hause gehen – nicht mal 1,5m breit für Nazis, Flatten the Curve auch bei Verschwörungstheoretiker*innen und geistige Brandstifter*innen.”


GANZ klar ist, wir reclaimen den Rosa-Luxemburg-Platz weiterhin um die Volksbühne zu stärken in ihren Bemühungen, keine Kulisse für Verschwörungstheoretiker*innen und Nazis zu bieten.

Zum Abschluss noch eine kleine satirische Interpretation:

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