Akelius prüft Klage gegen Vereinte Nationen

Immobilienkonzern weist Vorwürfe der UN-Sonderberichterstatterin zurück – und verhandelt in Neukölln um Café

Schlechte Presse ist der Wohnungskonzern Akelius wegen seiner extremen Aufwertungsstrategie schon gewohnt. Aber, dass die Sonderberichterstatterin für das Recht auf Wohnen der Vereinten Nationen, Leilani Farha, den Großvermieter direkt angeht, ist eine neue Dimension.

Die Vertreterin der UN wirft Akelius Residential AB vor, gegen das Menschenrecht auf Wohnen zu verstoßen. »Das vom Drang zur Profitmaximierung getriebene Geschäftsmodell von Akelius erzeugt eine feindliche Atmosphäre für deren Mieter«, erklärte Farha vor wenigen Tagen. Modernisierungen seien ein Vehikel für Akelius, erheblich höhere Mieten sowohl von Bestands- als auch Neumietern zu verlangen und so Mietenregulierungen zu umgehen. Namentlich auch in Deutschland geschehe dies. Auf Berlin entfällt etwa ein Drittel des weltweiten Bestands von rund 44 000 Wohnungen des Konzerns. Nach Luxussanierungen werden diese selbst nach Inkrafttreten des Mietendeckels für Mieten von bis zu 40 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Die »Vorwürfe und Behauptungen« der UN-Sonderberichterstatterin »weisen wir in aller Deutlichkeit zurück«, heißt es auf nd-Anfrage von Akelius. Man sei jederzeit bereit, mit ihr zu sprechen, heißt es weiter. »Wir prüfen zudem rechtliche Maßnahmen gegen diese Behauptungen. Nach ihren eigenen Angaben hat sie ihre Informationen über ›Hörensagen‹ von dritter Seite«, so der Konzern. Akelius prüft also, die Vereinten Nationen zu verklagen.
»Akelius zwingt keine Mieter, ihre Wohnung zu verlassen. Solche Behauptungen sind grundsätzlich falsch«, erklärt ein Konzernsprecher. Wegen des Mietendeckels würden Modernisierungsinvestitionen von rund einer halben Milliarde Euro nicht mehr umgesetzt, normale Instandhaltungsmaßnahmen würden nach wie vor durchgeführt.

Eine Nummer kleiner ist die Auseinandersetzung um das Cafékollektiv »k-fetisch« in der Neuköllner Wildenbruchstraße: Kurz vor Start einer Online-Petition für den Erhalt des Betriebes, dessen Mietvertrag im Oktober 2021 ausläuft, hat sich der vom schwedischen Milliardär Roger Akelius gegründete Immobilienkonzern zu Verhandlungen mit dem Bezirksamt Neukölln bereit erklärt. …

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