Ein Frontbericht aus Dortmund – Obdachlosigkeit und die Verwaltung
Eigentlich wollte ich heute ein Tag frei nehmen und mein Haushalt ein wenig schmeißen und anschließend auf dem Sofa relaxen…
Eigentlich….
Eigentlich braucht ja auch kein Obdachloser auf der Straße schlafen und eigentlich kann jeder in eine Notschlafstelle wenn er oder sie es möchte und eigentlich soll ja jeder Zuhause bleiben und die kein Zuhause haben können gerade wegen Corona und den geltenden Schutzmaßnahmen also jeder der auf der Straße lebt zur Männerunterkunft gehen um dort zu schlafen…
Naja EIGENDLICH
Einer meiner Freunde der selber schon lange in der Unterkunft mal geschlafen hatte und mittlerweile eine Wohnung hat ist mit seinen Landsmann zur Notunterkunft damit er die nächsten Nächte dort unter kommen darf , bis er in seine leer stehende Wohnung darf.
Nur noch ein Dokument vom Vormieter fehlt ihm noch.
Eigentlich…..
Doch die Stadt hat angeblich ein Aufnahmestop Verhängt in der Notunterkunft. Somit standen die beiden davor und durften wieder gehen.
Keine Sachen dabei, kein Schlafsack und keine Isomatte…
Das Problem mit der Obdachlosigkeit ist, daß man nach außen hin der Gesellschaft viel erzählt, daß jeder Hilfe bekommt und wenn er oder sie es ja nicht wollen, dann kann man halt nichts machen.
Doch hinter vielen Kulissen läuft einiges ganz anders ab.
Darüber redet nur niemand.
Nun bekam ich einen Anruf ob ich nicht paar Sachen zusammen suchen kann um ihn zu Helfen.
Ein Schlafsack und eine Isomatte, mehr wollte er nicht und das habe ich ihm jetzt gebracht.
Es ist sein Recht in eine Unterkunft unter zu kommen und wenn diese überfüllt ist, dann muss man ihm auch eine andere Schlafstelle mit ermöglichen.
Auch wenn es dann ein Hostel oder Hotelzimmer ist,….
Diese Recht ist ihm verwehrt worden im Beisein meines Freundes.
Auch ein Freund von mir wurde dieses Recht schon einmal in meinen Beisein verwehrt worden.
Ich bin es leid, das ich immer wieder hören und sehen muß das man den Menschen auf der Straße ihre gesetzlich verankerten Rechte die im SGB XII nieder geschrieben wurden, verweigert werden oder jede Menge Steine im Weg gelegt werden , weil Zb. der Ausweis abgelaufen ist, oder verloren gegangen ist , oder einfach das er oder sie aus dem falschen Land oder Stadt gekommen sind und dort zurück gehen sollen.. Fahrkarte bekommen sie aber dann sogar gestellt, oder oder oder…
Aber die Stadt Dortmund hat ja extra einen Notfallplan für Obdachlose auf dem Weg gebracht und somit gab es vorhin noch ein Lunchpaket vom Wärmebus…
Das ist doch prima.👍
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal , jetzt schläft er wenigsten nicht Hungrig auf der Straße ein.