Obdachlosigkeit fast verdoppelt – Hamburg muss jetzt endlich handeln!
1910 – nun ist die Zahl offiziell. Und es hat sich bestätigt, was alle Akteure in der Wohnungslosenhilfe bereits seit langer Zeit befürchtet hatten. Die Zahl der Menschen, die in unserer Stadt auf der Straße leben, ist dramatisch angestiegen. Die Hamburger Sozialbehörde hat die Ergebnisse der Wohnungslosenbefragung aus dem Frühjahr 2018 nun veröffentlicht. Allerdings ohne konkrete Konsequenzen. Ohne Hilfskonzept oder zumindest den erkennbaren Willen, etwas ändern zu wollen. Dabei ist es höchste Zeit: Die Stadt muss jetzt handeln.
Die letzte Befragung aus dem Jahr 2009 hatte ergeben, dass 1029 Personen auf der Straße leben. Die neuen Zahlen zeigen: Die Obdachlosigkeit hat sich in Hamburg nahezu verdoppelt. Und die tatsächliche Zahl dürfte noch viel höher sein. Die an der Befragung beteiligten Wohlfahrtsverbände gehen davon aus, dass es eine erhebliche Dunkelziffer gibt. Zumal bei der Befragung längst nicht alle Obdachlosen erreicht wurden. Es gab erhebliche organisatorische Mängel. Fragebögen wurden zum Teil zu spät verschickt oder lagen nicht in ausreichender Menge vor. Es gab zu wenig Personal für die Befragung, so dass einige Einrichtungen der Obdachlosenhilfe eigene Hilfskräfte akquirieren mussten.