Nach 36 Jahren aus Provitinteresse vom Eigentümer unter Protesten geräumt

“Die Polizei waren bereits um 1 Uhr im Hinterhof des Mietshauses zugange! 5:30 Uhr wurde die angemeldete Kundgebung von der Polizei auf die andere Straßenseite verlegt, was eine bekannte Strategie ist um den Protest und die Kritik an dem System der täglichen Zwangsräumungen zu erschweren!

 

Foto von Daniel NeueHeimatMitte – IG HAB Nachbarschafts Initiative @HeimatNeue

Foto von Hände weg vom Wedding @unverwertbar

7:00 Uhr war die #Zwangsräumung ist vollzogen! Neben #Solidarität braucht es endlich wirksame politische Instrumente im Sinne bedrohter Mieter*innen um Zwangsräumungen & der dahinterstehenden #Verwertungslogik eine Absage zu erteilen. Was ist sonst diese soziale Stadt?! #DanielBleibt”.

(zitiert aus Twitter, von Hände weg vom Wedding)

Es wurde eine spontane Demonstration anlässlich der heutigen #Zwangsräumung zum #Leopoldplatz und vor das #Jobcenter Mitte angemeldet.

Quelle: Youtube Seite von Zwangsräumung Verhindern Berlin

Seit über 36 Jahren, ein halbes Leben, nennt Daniel schon die Wohnung in der Transvaalstraße sein Zuhause. Mitten im Winter, soll nun die Räumung vollzogen werden. Seit vielen Monaten kämpfen wir gemeinsam um sein Zuhause. Doch dem Eigentümer Zunker ist die Rendite wichtiger.

Dies ist nicht der erste Räumungstermin den Daniel überstanden hat – doch womöglich der Letzte. Seine Geschichte wurde in vielen (Zeitungs-)Beiträgen (Neues DeutschlandBerliner Zeitung) schon geschildert. Nicht gemachte Instandhaltung des Eigentümer, das Versagen des Jobcenters und ein Anwalt aus der Immobilienlobby sind Schuld an der Lage von Daniel.

Nachdem der letzte Räumungstermin vom Gericht verschoben wurde, mit dem Beschluss ein Gutachten zu Daniels Gesundheitsstand zu erstellen, steht nun trotz fehlendem Gutachten wieder ein Räumungstermin an. Neben dem psychischen Stress durch die bevorstehende Räumung kämpfte Daniel noch mit den Folgen einer Krebserkrankung. Die Straße oder ein Obdachlosenwohnheim sind keine Option.

Mitte Dezember stimmte die BVV Mitte zu, die Möglichkeit der Beschlagnahmung der Wohnung zur Abwendung drohender Obdachlosigkeit zu prüfen. Doch Hinterzimmergespräche zwischen dem Bezirk und dem Eigentümer, aber ohne Daniel selbst, führten zu einem Deal ganz nach SPD-Geschmack: Das Angebot war eine andere Wohnung – jedoch halb so groß, deutlich lauter, bewohnt und erheblich teurer. Der Präzedenzfall der Beschlagnahmung von Eigentum wurde so abgeschmettert. Die psychische Belastung für Daniel wurde dadurch nur noch erhöht. Die Gefahr, dass sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechtert wird skrupellos in Kauf genommen.

Der Bezirk trägt mit seiner Ausweichtaktik zur Steigerung der Mieten im Bezirk bei: Die angebotene Wohnung liegt über dem Mietspiegel und falls (!) der Mietdeckel bestand hat, könnte die Miete um über ein Drittel reduziert werden. Der nächste Streit mit Eigentümer Zunker ist also schon vorprogrammiert. Der Bezirk betätigt sich hier als Dealer für absolut überteuerte – und auf Grund der Lage – schwer zu vergebene Wohnungen. SPD und Bezirk sicheren wieder einmal die Profite der Vermieter. Noch dazu ist die Wohnung bereits bewohnt und die Verdrängung trifft nur die nächst schwächere Person. Die SPD als aktive Partnerin der Verdrängung.

Während in Frankreich von Oktober bis Ende März die Winterpause für Zwangsräumungen herrscht, soll Daniel trotz Kälte und Krankheit gnadenlos auf die Straße gesetzt werden. In den letzten Monaten hat er nicht nur wie ein Löwe um das eigene Zuhause gekämpft, sondern unterstützt und ist solidarisch mit anderen Betroffene.

zitiert aus Quelle: Hände weg vom Wedding

weitere Beiträge zur heutigen Räumung von Rbb 24

WARUM werden die Möglichkeiten nicht genutzt Wohnungslosigkeit zu verhindern, wie die Beschlagnahmung der Wohnung nach ASOG §17 (Beschlagnahme von Wohnungen als Maßnahme gegen Obdachlosigkeit)

Gutachten Behoerdl_Beschlagnahme_von_Wohnraum

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