Glyphosat-Behörde bestätigt Quelle: 24 Studien aus Fälscherlabor

Mehrere Untersuchungen über das Pestizid kommen laut Bundesinstitut von der Firma LPT. Diese hat offenbar Ergebnisse von Tierversuchen gefälscht.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eingeräumt, dass 24 Studien für die Zulassung des Pestizids Glyphosat vom umstrittenen Tierversuchslabor LPT stammen. Die Behörde nannte am Dienstag auf ihrer Internetseite kurz nach Erscheinen eines Artikels auf taz.de diese Anzahl von Untersuchungen aus dem Labor, das Zeugen zufolge Ergebnisse gefälscht hat.

Die taz hatte mindestens 21 Studien im BfR-Gutachten über das Ackergift durch Quellenangaben eindeutig oder durch Nummernkennungen und Autorennamen wahrscheinlich dem LPT zugeordnet. Bei mehreren Untersuchungen hatte das Amt den Labornamen geschwärzt. Sein Gutachten war die wichtigste Vorarbeit für die Europäische Union, die Glyphosat 2017 für weitere 5 Jahre zugelassen hat. Derzeit prüft sie, ob sie das Mittel darüber hinaus erlauben soll.

Dem LPT und damit seinen Studien war von Behörden attestiert worden, die „Grundsätze der Guten Laborpraxis“ (GLP) einzuhalten, die Fälschungen verhindern sollen. Diese sehr teure Zertifizierung haben fast nur Untersuchungen, die von der Chemieindustrie selbst in Auftrag gegeben werden. Auch Glyphosat, das meist genutzte Pestizid weltweit, haben die Behörden auf Grundlage solcher Studien zugelassen. Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation stufte das Mittel dagegen vor allem mit Hilfe industrieunabhängiger Untersuchungen als „wahrscheinlich krebserregend“ ein.

Eine Bitte der taz um Stellungnahme und nähere Angaben vom Donnerstagabend ließ die Bundesbehörde bis Redaktionsschluss am Dienstagnachmittag unbeantwortet – trotz telefonischer Nachfrage. Stattdessen stellte das BfR eine Pressemitteilung online, wenig Minuten nachdem der Artikel auf der Internetseite der taz erschienen war.

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