700.000 Wohnungen genehmigt – aber nicht gebaut
Die Nachfrage nach Wohnraum nimmt immer weiter zu, ohne dass das Angebot Schritt hält. Aufträge im Wert von neun Milliarden Euro warten auf ihre Ausführung. Das hat vor allem einen Grund.
Der Überhang von genehmigten, aber noch nicht gebauten Wohnungen wird immer größer. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der Baustau in den Jahren von 2008 bis Ende 2018 von 320.000 auf fast 700.000. Damit warteten zuletzt Aufträge im Wert von neun Milliarden Euro auf ihre Ausführung. Die Auftragsbestände im Wohnungsbau hätten sich seit 2008 verdreifacht und die Umsätze auf 20,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Die Entwicklung der Beschäftigung hielt mit dieser Dynamik nicht Schritt: Die Zahl der Mitarbeiter am Bau stieg seit 2008 nur um 25 Prozent auf 467.000 in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten. Das Statistikamt spricht deshalb von der „Baustelle Personal“: Den Bauunternehmen fehle schlicht das Personal zur zügigen Realisierung der Bauaufträge.