Kein guter Nachbar! Aktionsbündnis »Berlin vs. Amazon« startet Protest gegen Ansiedlung des Konzerns

Aktionstag “Die Stimmen der Warschauer Straße” 

Samstag, 21.12.2019 – 13:00 bis 18:00 – Warschauer Straße 31, 10243 Berlin

Der erste Aktionstag rückt das Gebiet in den Fokus, das zukünftig von diesem Konzern betroffen sein wird und bringt Fakten rund um den Konzern in den Stadtraum, will aber vor allem denjenigen eine Stimme verleihen, die in Friedrichshain leben und arbeiten.

13-18 Uhr auf dem Mittelstreifen der Warschauer Straße (Übergang zwischen Revaler und Gubener Straße)

14 Uhr Kundgebung

Der Amazon-Tower in Friedrichshain soll 2023 fertig werden.
Foto: EDGE Technologies (Quelle: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1130377.amazon-kein-guter-nachbar.html Und https://edge.tech/portfolio/edge-east-side-berlin)

 

Der Widerstand gegen die geplante Ansiedlung von Amazon in Berlin nimmt Form an. Im Rahmen eines ersten Aktionstags will das Aktionsbündnis »Berlin vs. Amazon« am Samstag gegen den Internetriesen protestieren. Der Grund: Amazon plant, mit rund 3400 Beschäftigten des Entwicklungsbereiches an die Warschauer Brücke in Friedrichshain zu ziehen. Der Konzern hatte angekündigt, 28 der 35 Stockwerke des geplanten Hochhauses »Edge East Side« zu beziehen, das bis 2023 fertiggestellt werden soll.

Bereits im Oktober war Kritik an dem Bauprojekt aufgekommen. Bezirksbaustadtrat Florian Schmidt (Grüne) hatte einen neuen Wettbewerb für die Vergabe des Baus angestrebt, da sich die finalen Baupläne deutlich von den ursprünglichen Entwürfen unterschieden hatten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil der Bezirk die Baugenehmigung bereits erteilt hatte.

Die geplante Ansiedlung Amazons rief nun mehrere stadtpolitische Initiativen auf den Plan. In dem Bündnis »Berlin vs. Amazon« haben sich Anwohner*innen, Künstler*innen sowie Aktivist*innen zusammengeschlossen. Gemeinsam warnen sie vor den Folgen eines unkontrollierten »WebTech-Urbanismus«. An Regionen wie San Francisco ließe sich diese Entwicklung gut nachvollziehen: Die Ansiedlung von Internetkonzernen habe dort zu enormen Mietpreissteigerungen, Obdachlosigkeit und einer wachsende Einkommensschere geführt.

Auch für Berlin rechnen die Aktivist*innen mit einer ähnlichen Entwicklung: »Wenn Amazon nach Friedrichshain kommt, droht sich die bereits angespannte Lage um ein Vielfaches zu verschärfen«, heißt es in einer Stellungnahme des Kampagnenbündnisses. Insbesondere ehemalige linksalternative und aktivistisch geprägte Nachbarschaften würden darunter leiden. »Die lebendige Kiezkultur mit einer diversen Einzelhandelsstruktur, alternativen Kulturräumen und langjährigen Anwohner*innengruppen wird mehr denn je unter Druck geraten«, so die Aktivist*innen. Der Zuzug von Amazon mache den Bezirk für die Ansiedlung von anderen Tech-Konzernen attraktiver. Das Bündnis befürchtet weitere Gentrifizierung und die Verdrängung von Kleingewerbe entlang der Warschauer Straße.

Das Ziel der Initiative ist daher klar: »Wir wollen verhindern, dass Amazon einzieht«, sagt Konstantin Sergiou von »Bizim Kiez« dem »nd«. Die Proteste gegen den Google-Campus im Jahr 2018 hätten gezeigt, dass Widerstand zum Erfolg führen kann. …..

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