Ungleichheit ist kein Betriebsunfall

Wer 100 Millionen Euro oder mehr erbt, zahlt im Schnitt nur 0,2 Prozent Steuern

Denn wer besonders viel erbt, bezahlt auch besonders wenig Steuern. Dies ergibt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag, über die die »Süddeutsche Zeitung« zuerst berichtete. Während beim Häuschen von der Tante schnell 30 Prozent Abgaben anfallen, zahlten die gut 600 Großerben, die 2018 mehr als zehn Millionen Euro geerbt oder geschenkt bekamen, im Schnitt nur fünf Prozent Steuern.

Zwei Drittel der knapp 40 Bürger, die sogar 100 Millionen Euro und mehr erbten, gingen demnach komplett steuerfrei aus. Wer im vergangenen Jahr 100 Millionen Euro oder mehr geschenkt bekam, zahlte im Schnitt nur eine Steuer von 0,2 Prozent.

Dies ist kein Betriebsunfall beim Steuerrecht. Die Regeln der Erbschaftssteuer schützen ein Wirtschaftssystem, das die Gesellschaft in zwei Teile teilt: in jene überwiegende Mehrheit, die maximal ein Eigenheim besitzt, und in jene reiche Minderheit, die über Kapital, das heißt Firmenvermögen, verfügt. Dass die einen weit mehr als die anderen haben, zeigen auch Zahlen der Bundesbank: Während die untere Hälfte der Gesellschaft im Jahr 2017 maximal 70.800 Euro auf dem Konto hatte, konnten jene zehn Prozent Unternehmer eine Firma ihr Eigen nennen, die im Schnitt 309.000 Euro wert war.

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