“Amerika ist ein Höllenvorbild”

In den USA rutschen wegen hoher Mieten auch immer mehr Berufstätige in die Wohnungslosigkeit. Die Soziologin Jutta Allmendinger fürchtet ähnliche Zustände in Deutschland.

Mieten steigen, Haushalte müssen immer mehr von ihrem Einkommen für Wohnungen aufwenden, selbst Angehörige der Mittelschicht sind inzwischen teils von Wohnungslosigkeit bedroht. Die Soziologin Jutta Allmendinger forscht in Deutschland und in den USA zu Wohnungsnot und Obdachlosigkeit, im kommenden Jahr soll ihr Buch zum Thema Wohnungsarmut erscheinen – ein Konzept, dass die Armutsforschung bisher nicht beachtet hat. Allmendinger sagt, Politik und Sozialforschung müssten das Thema dringend priorisieren, denn unsere Gesellschaft drohe, daran zu zerbrechen. Am Ende stehe unsere gesamte Demokratie auf dem Spiel. Dieses Interview ist Teil unseres Schwerpunkts “Mieten am Limit”.

Eines Morgens fuhr ich an den Strand und sah dort Obdachlose. Das Bild kennt man ja, etwas aber war anders: Ich beobachtete, dass einige sich ein Jackett anzogen, sich einen Spiegel vors Gesicht hielten und sich kämmten. Ich war perplex und fragte sie, was sie da taten. Sie antworteten: Wir machen uns fertig für die Arbeit. Ich dachte spontan an Kurse für Arbeitslose. Aber nein: Es waren ausgebildete Lehrer! Sie verdienten nur so wenig, dass sie sich von ihrem Gehalt keine Wohnung in der Nähe ihrer Arbeitsstelle leisten konnten. Deshalb schliefen sie in ihren Autos oder in Zelten.

 

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