Proteste bei Vonovia-Hauptversammlung in Bochum
16. Mai 2019
Der Wohnungskonzern Vonovia muss sich auf seiner Hauptversammlung in Bochum am Donnerstag (16.05.2019) mit den kritischen Stimmen von Mietern auseinandersetzen. Zwar dürfen sich die Aktionäre einerseits über eine gestiegene Dividende freuen – doch andererseits ist die Kritik vieler Mieter so heftig wie selten zuvor.
Sie protestierten nicht nur vor der Halle, sondern auch drinnen als kritische Aktionäre. Der Vorwurf: drastische Mieterhöhungen und überzogene Nachzahlungen.
Vonovia- Vorstand verteidigt sichVonovia-Vorstandschef Rolf Buch widersprach: “Unsere Mietpreise orientieren sich an den Mietpreisregeln und an den ortsüblichen Vergleichsmieten. Auch bei der Neuvermietung treibt Vonovia die Preise nicht in die Höhe. Wir halten uns an die Mietpreisbremse und wir wissen auch, wie wir sie ausrechnen.“
Buch gab sich aber auch selbstkritisch: “Wir haben im letzten Jahr vieles richtig gemacht, aber eben auch nicht alles. Zuletzt wurden wir öffentlich sehr massiv für unsere Nebenkosten kritisiert. Eines sage ich in ganz großer Deutlichkeit: Jede falsche oder missverständliche Nebenkostenabrechnung ist eine zuviel.“
Kritik von Mietern aus Witten und Dortmund
Bereits am Mittwochabend (15.05.2019) hatten sich rund 70 Vonovia-Mieter aus ganze Deutschland in Bochum getroffen. Im Bahnhof Langendreer diskutierten sie über die Geschäfte des Wohnungskonzerns. Die Stimmung auch hier: aufgeheizt.
Mieter aus Dortmund berichteten von Betriebskostennachzahlungen von gut 5.000 Euro. Wittener Mieter beklagten, dass eine neue Heizung für 47.000 Euro saniert wurde. Während diese im Internet für einen Bruchteil des Preises zu finden war, habe Vonovia dafür aber massive Mieterhöhungen veranschlagt.
Existenzängste und schlaflose Nächte
“Das größte Problem für die Mieter ist, wenn Vonovia Modernisierungsmaßnahmen ankündigt und dann durchführt, weil dann zum Teil die soziale Existenz bedroht ist“, berichtete Knut Unger vom Mieterverein Witten.